Ankara. . Kein Ende des Blutvergießens: Das syrische Regime Assad lässt auf Flüchtlinge schießen, die sich über die türkische Grenze gerettet haben. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

Syrische Soldaten haben über die türkische Grenze hinweg auf Flüchtlinge geschossen und dabei nach Angaben von Aktivisten einen Menschen getötet. Die türkischen Behörden bestätigten am Montag lediglich, dass fünf Menschen verletzt worden seien. Die Türkei habe in Damaskus protestiert und eine Einstellung des Feuers gefordert. Es war der erste Angriff dieser Art, seit die Türkei syrische Flüchtlinge aufnimmt.

Das Syrische Observatorium für Menschenrechte erklärte, der Zwischenfall habe gegen 04.00 Uhr am Montagmorgen begonnen. Kämpfer der Opposition hätten syrische Soldaten am Grenzübergang Salameh angegriffen. Es sei zu einem längeren Feuergefecht gekommen, bei denen mehrere Regierungssoldaten ums Leben gekommen seien, erklärte ein Sprecher des Observatoriums, Rami Abdul-Rahman. Acht verletzte Regimegegner seien in das Flüchtlingslager in Kilis auf der türkischen Seite der Grenze geflüchtet und die Syrer hätten weiter auf sie geschossen.

Das türkische Außenministerium bestätigte das Todesopfer nicht. Gouverneur Yusuf Obadas erklärte, bei den Verletzten habe es sich um drei Syrer, einen türkischen Dolmetscher und einen Polizisten gehandelt. Die Türkei hat rund 24.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen.

Human Rights Watch berichtet von Hinrichtungen

Bei ihren jüngsten Offensiven töteten syrische Regierungstruppen einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge mehr als 100 Menschen - meist Zivilpersonen. In den Städten Homs und Idlib wurden dem am Montag veröffentlichten Papier zufolge Massenerschießungen durchgeführt. Tatsächlich könnte es allerdings noch deutlich mehr Opfer geben, teilte die in New York ansässige Organisation mit. Es seien nur Fälle aus den vergangenen vier Monaten dokumentiert worden, die von Augenzeugen belegt seien, hieß es. Es gebe aber Berichte über weit mehr Exekutionen. Die meisten fanden demnach im März statt.

Die syrischen Truppen setzten ihre Razzien und Granatangriffe auf die Ortschaften Tel Rifaat im Nordwesten und Muhassan im Osten des Landes am Montag fort. Nach einem von UN vermittelten Abkommen sollten sich die syrischen Soldaten bis Dienstagmorgen auf den Städten zurückziehen. (dapd)