Beirut. Syrische Regierungstruppen haben nach Angaben von Aktivisten neue Angriffe auf mehrere Städte im Land gestartet. In Hrajtan und Anadan nahe Aleppo sei es zu Kämpfen gekommen, teilte das Syrische Observatorium für Menschenrechte mit. Auch aus dem Vorort Duma wurden Gefechte gemeldet.

Die syrische Armee hat trotz der Zusage einer Waffenruhe nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten am Donnerstag die Stadt Duma bei Damaskus angegriffen. Soldaten mit Panzern hätten die Stadt am Morgen gestürmt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien heftige Schießereien und Explosionen zu hören gewesen. In mehreren Stadtteilen kam es zu Gefechten mit Rebellen, an einer großen Moschee in Duma stiegen Rauchschwaden auf.

In Damaskus selbst kamen nach Angaben der Beobachtungsstelle am Donnerstag zwei junge Männer ums Leben, als Sicherheitskräfte auf ihr Auto schossen. In den Provinzen Aleppo im Norden und Daraa im Süden des Landes wurden demnach zudem fünf Soldaten getötet. In Aleppo kam es in mehreren Städten zu Zusammenstößen.

Die syrische Führung hatte nach Angaben des Syrien-Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Kofi Annan, am Sonntag einer Waffenruhe ab Dienstag kommender Woche zugestimmt. Zudem habe die Regierung zugesagt, bis dahin alle Truppen aus den Städten abzuziehen. Nach Angaben der UN-Botschafterin der USA, Susan Rice, sagte die Regierung von Baschar al-Assad Annan zu, "unverzüglich" mit dem Rückzug beginnen zu wollen.

Die Zahl der aus Syrien in die Türkei geflohenen Menschen ist unterdessen auf knapp 21.000 angestiegen. Innerhalb eines Tages seien mehr als 1000 Syrer in das Nachbarland geflohen, sagte ein türkischer Behördenvertreter am Donnerstag. Die Flüchtlinge sind in acht Zeltstädten in der Grenzprovinz Hatay und einem Container-Dorf in Kilis rund 150 Kilometer östlich von Hatay untergebracht.(afp/dapd)