Bonn. . Post-Chef Frank Appel würde höhere Steuern zahlen, um den deutschen Staatshaushalt zu sanieren. In einem Interview plädiert er dafür, dass Gutverdiener wie er stärker zur Kasse gebeten werden sollten.

Deutsche-Post-Chef Frank Appel hat sich für eine Beteiligung von Reichen und Spitzenverdienern an der Sanierung der Staatsfinanzen ausgesprochen. Wenn Deutschland seinen Staatshaushalt in Ordnung bringen wolle, müsse der Staat „natürlich Leute wie mich heranziehen, die Wohlhabenden und sehr gut Verdienenden“, sagte Appel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er selbst zahle an den Fiskus bereits 50 Prozent Steuern, „und das aus Überzeugung“.

3,1 Millionen Gehalt für Appel

Zur Sanierung des Staatshaushalts wäre er „auch bereit, höhere Steuern zu bezahlen“, sagte Appel. Zur Finanzierung neuer staatlicher Leistung hingegen würde er aber keinen weiteren Beitrag leisten wollen. Altschulden müssten abgetragen werden, um nachkommenden Generationen Handlungsspielraum zu verschaffen.

Appel verdiente im vergangenen Jahr knapp 3,1 Millionen Euro. Angesichts der Veröffentlichung der Geschäftsberichte deutscher Großkonzerne in den vergangenen Wochen, in denen auch die hohen Gehälter von Top-Managern dokumentiert sind, ist die Diskussion über die gerechte Verteilung von Einkommen in der Gesellschaft erneut aufgeflammt. VW-Chef Martin Winterkorn etwa erhielt im vergangenen Jahr ein Rekordgehalt von 17,4 Millionen Euro. Auch andere Konzernchefs bekamen hohe Millionengehälter. (afp)