Berlin. Volkswagen-Vorstandschef Winterkorn rechtfertigt sein Gehalt mit Erfolgen des Konzerns. “Meine Vergütung ist an klare Vorgaben unserer Konzernstrategie 2018 gekoppelt“, betonte er in einem Interview und verteidigte sich so gegen Kritik. Das Gehalt liegt bei rund 17 Millionen Euro.
Nach wochenlanger Kritik an seinem Jahresgehalt von
mehr als 17 Millionen Euro hat sich der Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Martin
Winterkorn erstmals zu seinem Salär für 2011 geäußert. Winterkorn rechtfertigte
die Höhe seiner Vergütung mit dem Erfolg von VW: Sie sei an klare Vorgaben der
Konzernstrategie gekoppelt und orientiere sich langfristig an Absatz,
Konzernergebnis, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, sagte der Manager der
"Bild am Sonntag". "Wenn der Volkswagen-Konzern hierbei sehr erfolgreich
abschneidet, ergibt sich eine solche Summe."
Winterkorn hatte insgesamt knapp 17,5 Millionen Euro bekommen, davon
allein gut 11 Millionen Euro Bonus für 2011. Der Chef des größten europäischen
Autoherstellers kam damit auf Rang drei der weltweit bestbezahlten
Unternehmenslenker hinter Disney-Chef Robert Iger und dem deutschen Manager und
ehemaligen Hewlett-Packard-Chef Leo Apotheker. "Ich kann allerdings auch
verstehen, dass manche Menschen mein Gehalt als zu hoch empfinden", sagte
Winterkorn.
Zu seinen Kritikern gehört unter anderem IG-Metall-Chef Berthold
Huber, der als stellvertretender VW-Aufsichtsratschef allerdings über die Höhe
der Vergütung Winterkorns mitentschieden hatte. "Wir sollten Grenzen für die
Vorstandsvergütung setzen", sagte Huber der "Berliner Zeitung" vom Samstag. Er
sehe dafür zwei Möglichkeiten: "Entweder wir erhöhen die Zielvorgaben." Das
Management müsse dann mehr erreichen, um eine bestimmte Summe zu erhalten. "Oder
wir kappen die Boni ab einer bestimmten Höhe." Für welchen Weg man sich
entscheide, müsse jetzt im Aufsichtsrat diskutiert werden.
Allein für das vergangene Jahr erhält Winterkorn 16,6 Millionen Euro.
Hinzu kommt eine Nachzahlung von 860.000 Euro für 2010. Die Vergütung sei
"deswegen so hoch, weil Volkswagen erfolgreicher war als irgendjemand erwartet
hat", sagte Huber.
Der Konzern hatte seinen Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr auf 18,9
Milliarden Euro mehr als verdoppelt, der Umsatz war um gut ein Viertel auf 159,3
Milliarden Euro geklettert. Auch die Ausschüttung an die Tarifmitarbeiter - zehn
Prozent des operativen Gewinn der Marke Volkswagen - kletterte daher um 88
Prozent auf 7.500 Euro. (dapd)