Essen. . Noch nie gab es so viele Dollar-Milliardäre weltweit wie derzeit. Der Mexikaner Carlos Slim ist mit einem Vermögen von 69 Milliarden Dollar der reichste Mann der Welt. Auf der Forbes-Liste der Superreichen findet sich unter den Top Ten auch ein Deutscher: Aldi-Gründer Karl Albrecht. Die Alleinaktionärin des Weseler Altana-Konzerns, Susanne Klatten, ist die reichste Frau in Deutschland.
Einen Namen sucht man vergeblich auf der Forbes-Liste der Superreichen 2012: Anton Schlecker. Vor einem Jahr wurde der schwäbische Drogerie-König noch auf 3,1 Milliarden Dollar taxiert und auf Platz 362 des weltweiten Milliardärs-Rankings geführt. Mit der Insolvenz des Schlecker-Imperiums, die den Wegfall von 2400 Filialen und fast 12 000 Arbeitsplätzen bedeutet, ist das nun Geschichte. „Es ist nichts mehr da“, sagte Tochter Meike Schlecker kürzlich. „Er hat alles in das Unternehmen eingebracht.“ Andere haben hierzulande dagegen mehr vorzuweisen: Insgesamt 55 deutsche Milliardäre führt die Liste des Magazins „Forbes“. Und die wird insgesamt immer länger.
1226 Einträge
Der reichste Deutsche ist demnach Karl Albrecht. Mit einem Vermögen von 25,4 Milliarden Dollar (etwa 19,3 Milliarden Euro) liegt der 92-jährige Aldi-Gründer auf Platz 10 der Forbes-Liste. Der Aldi-Nord-Eigentümer ist damit der einzige Deutsche, der es aktuell in die Top Ten der Superreichen geschafft hat. Die Söhne seines verstorbenen Bruders Theo, Berthold und Theo Junior, und ihre Familie rangieren mit zusammen 17,8 Milliarden Dollar auf Platz 32. Auf 17,6 Milliarden Dollar wird das Vermögen des Versandhaus-Unternehmers Michael Otto und seiner Familie geschätzt: Platz 34.
Als reichste deutsche Frau darf erneut die BMW-Miteigentümerin und Alleinaktionärin des Weseler Spezialchemie-Konzerns Altana, Susanne Klatten, gelten. Forbes gibt das Vermögen der 49-Jährigen mit aktuell 13 Milliarden Dollar (Platz 59) an.
Wirtschaftskrisen hin oder her: Noch nie gab es so viele Dollar-Milliardäre in der Welt wie in diesem Jahr. 1226 Einträge zählt die Liste der globalen Geld-Elite, die Forbes seit nunmehr 25 Jahren erstellt. Sie vereinen ein Vermögen von insgesamt 4,6 Billionen Dollar (3,5 Billionen Euro) auf sich – das ist ein Rekordwert. Zum Vergleich: Das Nettovermögen der Privathaushalte in Deutschland beziffert der Bundesverband deutscher Banken aktuell mit insgesamt rund 8,5 Billionen Euro. Vereinfacht gesagt: Gut 1200 Superreiche besitzen ein Vermögen, das nahezu halb so groß ist wie das aller 82 Millionen Deutschen zusammen.
Die meisten Milliardäre gibt es mit 425 immer noch in den USA. Die Vereinigten Staaten unterstreichen damit, weiterhin das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. Doch dahinter folgen schon Vertreter aus den aufstrebenden Schwellenländern Russland (96 Milliardäre), China (95), Indien (48) und Brasilien (36).
Mittal größter Verlierer
Aber für nicht alle Milliardäre war 2011 auch ein gutes Jahr. Manch einer musste kräftige Einbußen hinnehmen. So verlor der indische Stahl-Magnat Lakshmi Mittal binnen Jahresfrist ein Drittel seines Vermögens. Es schmolz um 10,4 auf 20,7 Milliarden Dollar zusammen.
Und auch Carlos Slim steht finanziell dünner da: Das Vermögen des Telekommunikations-Unternehmers aus Mexiko schrumpfte um fünf Milliarden Dollar. Doch Slim hat es sich leisten können: Der 72-jährige führt im dritten Jahr in Folge als reichster Mensch der Welt die Forbes-Liste an – mit einem Vermögen von immer noch 69 Milliarden Dollar.