Hamburg. . Vier deutsche Millionäre sind bereit, sich stärker besteuern zu lassen. Darunter Versandmilliardär Michael Otto und Rockstar Marius Müller-Westernhagen. Er vertrat die Ansicht, ein paar Prozentpunkte mehr Steuern machten „Wohlhabende nicht arm“.

In der Debatte über höhere Abgaben für Reiche zur Bewältigung der Schuldenkrise haben vier deutsche Millionäre ihre Bereitschaft bekundet, sich stärker besteuern zu lassen.

„Ich hätte kein Problem, wenn der Spitzenst euersatz angehoben würde“, sagte der Versandmilliardär Michael Otto der „Zeit“, wie das Blatt am Mittwoch vorab aus seiner neuen Ausgabe meldete. „Das bringt mehr, als die lange geführte Diskussion um eine Vermögensteuer wieder aufzuwärmen.“

Auch der Hörgeräteunternehmer und Präsident des Fußballclubs Hannover 96, Martin Kind, sagte: „Ich würde eine höhere Steuerbelastung akzeptieren - verbunden mit der Verpflichtung des Staates, die Mehreinnahmen ausdrücklich zur Schuldentilgung zu verwenden.“

Den ehemaligen Hamburger Versicherungsunternehmer Jürgen Hunke zitierte die Wochenzeitung mit der Einschätzung, eine „massive Erhöhung“ der Erbschaftsteuer sei „vernünftig“. „Ich rede dabei nicht von dem ersparten Haus, sondern von Menschen mit hunderten Millionen Euro.“ Der Rockstar Marius Müller-Westernhagen vertrat die Ansicht, ein paar Prozentpunkte mehr Steuern machten „Wohlhabende nicht arm“. „Es werden sogar alle reicher, wenn die Einnahmen konsequent zur Schuldentilgung genutzt werden und Zukunft statt Zinsen schaffen.“ (afp)