Paris. . 2011 war ein gutes Jahr für den Luft- und Raumfahrtriesen EADS. Der Airbus-Mutterkonzern legt bei Umsatz und Gewinn deutlich zu. Vor allem bei Airbus brummen die Geschäfte.
Die enorme weltweite Flugzeugnachfrage hat dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS im Jahr 2011 deutlich verbesserte Ergebnisse beschert. Der Umsatz erhöhte sich um 7 Prozent auf 49,1 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg um 87 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Die Aktionäre sollen mit einer auf 45 Cent verdoppelten Dividende an den guten Geschäften beteiligt werden.
Für die Zukunft zeichnen sich noch bessere Ergebnisse der Airbus-Muttergesellschaft ab: Der Umsatz soll 2012 um sechs Prozent steigen. Beim Vorsteuergewinn vor Einmaleffekten rechnet EADS mit einem Anstieg um 700 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro. In den letzten Jahren galt EADS als eher schwach im Ertrag, weil hohe Entwicklungskosten und teure Doppelstrukturen den Gewinn drückten.
Der Flugzeugbauer Airbus mit Werken unter anderem in Hamburg und Toulouse kann sich vor Aufträgen zur Zeit kaum retten: Die EADS-Auftragseingänge stiegen 2011 um 58 Prozent auf 131 Milliarden Euro. Die wichtigste EADS-Tochter Airbus allein verzeichnete vergangenes Jahr mit 1.608 Neubestellungen das beste Jahr ihrer Geschichte und verwies den Konkurrenten Boeing mit 921 Bestellungen auf den zweiten Platz.
Militär-Sparte bei EADS schrumpft
EADS ist 2011 erneut ziviler geworden: Der Umsatz der militärischen Sparte fiel um 700 Millionen Euro und macht nur noch 11,6 Milliarden der gesamten 49 Milliarden Euro aus. Die europäischen Regierungen sparen bei ihren Armeen. Bei der vor allem in Bayern mit mehreren Werken vertretenen EADS-Militärsparte Cassidian brach der Gewinn ein.
Beim Bau von Airbus-Zivilflugzeugen, der in Deutschland vor allem in Hamburg und Niedersachsen zu Hause ist, verdoppelte sich der Gewinn beinahe. Der Boeing-Konkurrent lieferte den Rekordwert von 534 Flugzeugen aus. 2012 sollen es 570 Stück werden.
Zum letzten Mal stellt am Vormittag EADS-Vorstandsvorsitzender Louis Gallois die Zahlen vor, ehe im Frühjahr der deutsche Airbus-Chef Thomas Enders die Konzernführung übernimmt. Zuletzt hatte die Bundesregierung auf mehr Einfluss bei EADS gedrängt und eine von Enders geplante Verlagerung des Konzernsitzes von Ottobrunn bei München in das französische Toulouse abgelehnt. (dapd)