Frankfurt/Main. Die Fluglotsen dürfen sich am Arbeitskampf am Frankfurter Flughafen am Mittwoch nicht beteiligen. Das Arbeitsgericht Frankfurt erklärte den Streikaufruf der Gewerkschaft der Flugsicherung für illegal. Die Vorfeld-Mitarbeiter werden trotzdem ab 5 Uhr die Arbeit niederlegen.
Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat die für Mittwochmorgen geplante Ausweitung der Streiks am Frankfurter Flughafen untersagt. Dem entsprechenden Antrag des Flughafenbetreibers Fraport, der Lufthansa und der Deutschen Flugsicherung auf Unterlassung werde stattgegeben, teilte das Arbeitsgericht am Abend mit.
Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sagte die Ausweitung der Streiks am Frankfurter Flughafen anschließend ab. Der Solidaritätsstreik der Fluglotsen finde nicht statt, sagte GdF-Anwalt David Schäfer. Nachdem das Frankfurter Arbeitsgericht den Streik untersagt habe, sei nicht mehr ausreichend Zeit gewesen, um in den Nachtstunden in Eilberufung zu gehen. Dennoch werde das Vorfeldpersonal am Frankfurter Flughafen auch weiter wie geplant bis zum Donnerstag um 5 Uhr streiken, sagte Rechtsanwalt Schäfer. Trotz des nun ausfallenden Solidaritätsstreiks wolle die Gewerkschaft gegen die Entscheidung in Berufung gehen.
Ursprünglich hatte die GdF die seit Tagen laufenden Streiks am Frankfurter Flughafen massiv ausweiten wollen. Dazu hatte die Gewerkschaft neben den seit Tagen streikenden Vorfeldmitarbeitern auch die Fluglotsen am Frankfurter Airport aufgerufen, am Mittwoch von 5 Uhr bis 11 Uhr vorübergehend die Arbeit niederzulegen. Der Streik der 200 Vorfeldmitarbeiter soll bis Donnerstagmorgen um 5 Uhr dauern.
Internationaler Flugverkehr schon am Abend gehörig durcheinander
Fraport, Lufthansa und Flugsicherung hatten eine Unterlassung des Solidarstreiks der Fluglotsen beantragt, weil dieser nach Ansicht der Unternehmen unverhältnismäßig gewesen wäre. Diese befürchteten, durch einen Ausstand der Fluglotsen könne der gesamten Flugverkehr an Deutschlands größtem Flughafen lahmgelegt werden.
Schon am Abend brachte der für Mittwochmorgen geplante Arbeitsausstand der Fluglotsen am Frankfurter Flughafen den internationalen Flugverkehr gehörig durcheinander. Die Flugsicherung DFS habe schon eine entsprechende Informationen für die internationalen Luftlinien herausgegeben, dass Frankfurt am Mittwoch in der Streik-Zeit von 5.00 Uhr bis 11.00 Uhr voraussichtlich nicht angeflogen werden könne, sagte DFS-Personalvorstand Jens Bergmann am Dienstagabend. Das sei nötig gewesen, da viele Interkontinental-Flüge bereits gestartet seien. Allein die Lufthansa hat in der Streikzeit 60 Langstrecken-Flüge, die teilweise später in Frankfurt ankommen werden, sagte ein Konzernsprecher.
200 Vorfeld-Beschäftigte streiken seit Tagen
Auch der seit Tagen andauernde Ausstand von Mitarbeitern der Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale beschäftigt mittlerweile die Justiz. Fraport und Lufthansa reichten beim Arbeitsgericht einen zweiten Antrag ein, der die GdF verpflichten soll, auf die bis Donnerstagmorgen geplanten Streiks von 200 Mitarbeitern auf dem Flughafen-Vorfeld zu verzichten.
Wie das Gericht mitteilte, soll dieser zweite Antrag auf den Erlass einer einstweiligen Verfügung an Mittwochmorgen verhandelt werden. Der GdF-Bundesvorsitzende Michael Schäfer kündigte an, die Gewerkschaft wolle über weitere Schritte beraten.
Wie schon in der vergangenen und vorvergangenen streiken auch in dieser Woche am Frankfurter Flughafen rund 200 Vorfeldbeschäftigte. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hatte zu einem Streik bis Donnerstagmorgen um 5 Uhr aufgerufen, nachdem erneute Verhandlungen zwischen GdF und Fraport vor dem Wochenende gescheitert waren.
Vergangene Woche waren Gespräche zwischen Fraport und GdF gescheitert. Der Flughafenbetreiber kritisiert die Forderungen der Gewerkschaft nach höheren Löhnen, Zulagen und verringerten Arbeitszeiten als überzogen. (dapd/rtr/afp)