Washington/Berlin. . Die Euro-Krise bremst das Wirtschaftswachstum in der Eurozone: Der Internationale Währungsfonds prophezeite den Ländern, in diesem Jahr in die Rezession abzurutschen. Deutschland kommt mit einem Mini-Wachstum davon.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für die Eurozone gesenkt und sagt den 17 Mitgliedsstaaten nun sogar eine leichte Rezession für das laufende Jahr voraus. Während der IWF im September für den Euroraum noch ein durchschnittliches Wachstum von 1,1 Prozent erwartet hatte, prognostiziert er in seiner am Dienstag veröffentlichten Vorhersage einen Schwund der Wirtschaftskraft um 0,5 Prozent.
Statt die Defizite abzubauen, sollten die Euroländer Wachstum fördern, lautet die Empfehlung des IWF. Die einschneidenden Sparmaßnahmen und das geringe Wachstum würden das Vertrauen der Märkte untergraben.
Leichtes Plus für Deutschland und Frankreich
Für Deutschland erwartet der IWF in diesem Jahr ein Wachstum von gerade einmal 0,3 Prozent, 2013 rechnet der Währungsfonds immerhin mit 1,5 Prozent. Auch auf Frankreich kommt demnach in diesem Jahr ein Minimal-Wachstum von 0,2 Prozent zu. Schwere Zeiten stehen 2012 Italien mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent bevor. Spaniens Wirtschaft dürfte in diesem Jahr nach IWF-Schätzungen um 1,7 Prozent schrumpfen.
Für die Weltwirtschaft senkte der IWF seine Wachstumserwartungen von vier Prozent im September auf 3,25 Prozent. Den USA sagt er unverändert ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent voraus.
„Die weltweite Erholung ist durch die stärker werdenden Spannungen in der Euro-Zone und Instabilitäten anderswo gefährdet“, erklärte der IWF. „Die finanziellen Bedingungen haben sich verschlechtert, die Wachstumsaussichten haben sich verdunkelt und das Risiko einer weiteren Verschlechterung hat stark zugenommen.“ Hauptgrund sei die negative Entwicklung im Euro-Raum. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Montag in Berlin eine Aufstockung des Rettungsfonds für angeschlagene Euro-Länder gefordert. (dapd/afp)