Heidelberg. . Der Billigstromanbieter Flexstrom und das Verbraucherportal Verivox liegen im Clinch. Flexstrom fordert von Verivox Schadensersatz in Millionenhöhe. Und Verivox stellte die Vermittlung von Kunden ein.

Der Streit zwischen dem Vergleichsportal Verivox und dem Billigstromanbieter Flexstrom eskaliert. Flexstrom kündigte an, gerichtlich gegen Verivox vorzugehen. Der Berliner Energieanbieter wirft Verivox eine Falschdarstellung von Stromtarifen vor und fordert elf Millionen Euro Schadensersatz. Zudem übt Flexstrom Kritik an angeblich überzogenen Provisionsforderungen für die Vermittlung von Kunden.

Bereits am Freitag stellte Verivox die Vermittlung von Neukunden an Flexstrom ein. Wechselwillige Interessenten könnten zwar nach wie vor die Konditionen und Preise des Strom-Discounters über die Verivox-Vergleichsplattform einsehen, erläuterte Unternehmenssprecherin Dagmar Ginzel in Heidelberg. Ein direkter Vertragsabschluss sei jedoch seit vergangenem Freitag nicht mehr möglich.

Verivox begründet Schritt mit Geschäftsgebaren

Als Grund für die Aufkündigung der Vertriebsvereinbarung nannte Ginzel das Geschäftsgebaren von Flexstrom. Viele tausend Kunden hätten sich immer wieder darüber beschwert, dass der Stromanbieter den versprochenen Neukunden-Bonus nicht auszahle, wenn sie nach einem Jahr Vertragslaufzeit wieder wechseln wollten. Der Bonus von derzeit bis zu 190 Euro wird Interessenten vor dem Abschluss als Anreiz in Aussicht gestellt. „Dass Flexstrom am Ende nicht zahlt, verstößt gegen unsere Vorstellungen von Verbraucherschutz“, sagte Ginzel.

Nach Angaben Ginzels ging bislang noch keine Klage bei Verivox ein. „Das kennen wir nur vom Hörensagen“, sagte die Unternehmenssprecherin.

Verivox, das als Marktführer unter den kostenlosen Vergleichsportalen gilt, war vor einigen Monaten selbst in die Schlagzeilen geraten. Es soll für die Weiterleitung von Neukunden an den Anbieter Teldafax Extra-Provisionen kassiert haben. Verivox wies die Vorwürfe zurück. (we/dapd)