Hattingen. . Der Moderator des Initiativkreises Ruhr, Bodo Hombach, bekräftigt seine ablehnende Haltung zur möglichen Gründung einer „Ruhrstadt“ – und er treibt die Diskussion über einen „Euro-Soli“ voran.

Bodo Hombach, der Moderator des Initiativkreises Ruhr, fordert einen Abschied von der Ruhrstadt-Vision – und treibt die Diskussion über einen „Euro-Soli“ voran.

Evonik-Chef Klaus Engel hatte vorgeschlagen, den bestehenden Solidaritätszuschlag für den Aufbau Ost umzuwidmen – und zwar zu einem Soli für Europa. Hombach nennt diese Idee „bemerkenswert und erörterungswürdig“.

„Im Ruhrgebiet müssen sich viele Städte verschulden, um Schulden zu bezahlen. Hier versteht man Engels Anregungen“, sagte Hombach in Hattingen vor dem Unternehmerbündnis „Kemnader Kreis“. „Die Euro-Rettung dient allen und auch dem Revier“, fügte Hombach hinzu (den vollen Wortlaut der Rede gibt es rechts unter Downloads).

Engel hatte angeregt, die Soli-Mittel anzusparen und einzusetzen, falls in Zukunft ein Teil der deutschen Kredite und Bürgschaften aus den Rettungsschirmen fällig wird.

Hombach bekräftigte in Hattingen seine ablehnende Haltung zur möglichen Gründung einer „Ruhrstadt“. Die Sonntagsreden dazu seien sicher gut gemeint, so Hombach, aber sie behinderten Kooperationen „selbst dort, wo Notwendigkeit und Nutzen bei den Beteiligten erkannt sind“. Amtsträger, die um ihre Autonomie fürchteten, „wollen eine Entwicklung, die am Ende ihre Funktion überflüssig macht, nicht befördern.“ Es sei klüger, mit alltagstauglichen Kooperationen zu beginnen. „Das historische Beispiel liefert uns die europäische Integration. Zunächst muss man füreinander nützlich sein, lieben kann man sich später.“ Der Initiativkreis Ruhr ist ein Zusammenschluss von 70 großen Unternehmen aus der Region.