Hamburg. Mit Hilfe einer Gesetzeslücke hat der Chef des Baufinanzierers Hypo Real Estate, Axel Wieandt, einen zusätzlichen Sonderbonus von 500.000 Euro gesichert. Dabei gilt für Manager von Banken, die mit Kapitalspritzen des Bundes gerettet werden, eine Gehaltsobergrenze von 500.000 Euro.
Der Chef des maroden Baufinanzierers Hypo Real Estate (HRE), Axel Wieandt, hat sich einem Pressebericht zufolge noch vor der Verstaatlichung des Instituts eine Sonderzahlung von einer halben Million Euro gesichert. Der Betrag sei als Ausgleich für eine Gehaltskürzung geflossen, die für Wieandt angesichts der Rettung der Bank durch den Staat gelte, berichtete das Magazin «Stern» am Mittwoch vorab. Für Manager von Banken, die mit Kapitalspritzen des Bundes vor dem Zusammenbruch gerettet werden, gilt eine Gehaltsobergrenze von 500.000 Euro. Mit der Sonderzahlung erhielt Wieandt dem Bericht zufolge weitere 500. 000 Euro.
Sonderzahlung durch Gesetzeslücke
Wieandt habe sich die Sonderzahlung aufgrund einer Gesetzeslücke sichern können, berichtete der «Stern». Die Gehaltsobergrenze aus dem Gesetz zur Stabilisierung der Finanzmärkte gelte nur für Banken, in die der Staat direkt Geld pumpe. Für Institute, denen mit Garantien unter die Armen gegriffen werde, gilt diese Bestimmung demnach nicht. Der Bund hatte erst Anfang April bekannt gegeben, die HRE übernehmen zu wollen. Bis dahin wurde das Institut durch Garantien und Kredite des Bundes und mehrerer großer Banken in Höhe von 102 Milliarden Euro gestützt.
Wie der «Stern» berichtete, bestätigte die HRE, dass Wieandt nach seiner Ernennung zum HRE-Chef im Oktober 2008 zunächst eine bessere Bezahlung erhalten habe. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin erklärte gegenüber dem Magazin, die Sonderzahlung von 500. 000 Euro sei deswegen erfolgt, weil Wieandt angesichts der Verstaatlichung des Instituts auf eine «weit umfangreichere Altersvorsorge» habe verzichten müssen, die ihm zuvor zugesagt worden sei. (afp)