Berlin. . Die Deutsche Bahn hebt ihre Fahrpreise zum Fahrplanwechsel im Dezember deutlich an. Fahrkarten im Fernverkehr kosten dann im Schnitt 3,9 Prozent mehr. Nahverkehr werden Tickets demnach durchschnittlich 2,7 Prozent teurer.
Bahnfahren wird ab Dezember erneut teurer. Nach einer Preispause im vergangenen Jahr erhöht die Deutsche Bahn die Tarife im Fernverkehr um durchschnittlich 3,9 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. In ähnlicher Größenordnung wie die Kosten für IC- und ICE-Karten klettern auch die für Bahncard 25, 50 und 100.
Teurer werden insgesamt auch Reservierungen: Sie kosten künftig einheitlich vier Euro pro Fahrt und Platz in der 1. und 2. Klasse - gleich wo sie gekauft werden. Bislang lag der Preis im Internet und am Automaten bei 2,50 Euro für die 2. Klasse, im Reisezentrum aber bei 4,50 Euro. Als Grund für die Erhöhungen nannte die Bahn steigende Strompreise sowie die Lohnabschlüsse.
Im Nahverkehr steigen die Preise durchschnittlich um 2,7 Prozent
Im Regionalverkehr, zudem auch die Ländertickets gehören, werden die Tarife um durchschnittlich 2,7 Prozent erhöht. Dies betrifft aber nicht die Verkehrsverbünde, die eigene Preise haben. Mit ihnen sind rund 80 Prozent der Kunden, vor allem Pendler, im Nahverkehr unterwegs. Die Steigerungen der Bahn hier lägen unter denen der Verbünde, betonte Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg.
Unverändert bleiben die Sparpreise der Bahn, die von mehr als einem Viertel der Reisenden genutzt werden. Die neuen Preise gelten zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember. Wer vorher bucht, kann noch zu den alten Tarifen fahren.
2010 hatte die Bahn die Fahrpreise im Fernverkehr nicht und im Regionalverkehr um 1,9 Prozent erhöht, 2009 waren es 1,8 Prozent. Alle Prozentzahlen sind Durchschnittswerte. Die Preiserhöhungen für einzelne Verbindungen können stärker oder geringer ausfallen, wie Homburg vorrechnete.
Beispiele für Preissteigerungen bei der Bahn
So steigt der normale Fahrpreis 2. Klasse von Stuttgart nach München um einen Euro oder 1,9 Prozent. Von Frankfurt nach Mannheim ist künftig ebenfalls ein Euro mehr zu entrichten, was auf dieser Relation eine Steigerung von 26 auf 27 Euro oder um 3,8 Prozent ausmacht.
Teurer wird auch der Maximalpreis für die einfache Fahrt 2. Klasse. Er steigt von 129 auf 135 Euro, also um 4,7 Prozent. Homburg sagte, 89 Prozent aller Fahrten im Fernverkehr seien rabattiert. 28 Prozent aller Fahrten würden mit dem Sparpreis bezahlt, der bei 29 Euro bleibt, aber eben nur "solange der Vorrat reicht" und auch nicht jederzeit auf allen Strecken verfügbar ist.
Keine Erhöhungen gebe es für die ermäßigte BahnCard 25, die Jugend BahnCard 25 und die Sparpreise, erklärte Homburg, der die Preismaßnahme als "moderaten Anstieg" bezeichnete. Er verwies darauf, dass die Strompreise in den vergangenen zwei Jahren um etwas mehr als zehn und die Kraftstoffpreise um mehr als 20 Prozent gestiegen seien.
BahnCards werden teurer
Die normalen BahnCards (BC) werden dagegen teurer: Die BC 25 für die 2. Klasse kostet 59 Euro (plus 2 Euro), BC 50 für die 2. Klasse 240 (plus 10 Euro), BC 100 für die 2. Klasse 3.990 Euro (plus 190 Euro).
Die Kosten für die Sitzplatzreservierung betragen künftig einheitlich vier Euro für beide Klassen. Das bedeutet für Buchungen im Internet und am Automaten eine Steigerung bis zu 60 Prozent, für Reservierungen per Telefon und am Schalter eine Preissenkung um bis zu 27 Prozent. (rtr/dapd)