New York. . Faule Immobilien-Geschäfte lösten 2008 die Finanzkrise aus. Der Steuerzahler musste einspringen. Nun geht eine US-Ermittlungsbehörde gegen mehrere Großbanken - darunter die Deutsche Bank - vor. Sie sollen die Krise ausgelöst haben und Schadenersatz zahlen.
Die US-Justiz will laut einem Medienbericht gegen mehr als ein Dutzend Großbanken vorgehen, die durch den Handel mit faulen hypothekenbesicherten Wertpapieren die Finanz- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 angeheizt haben sollen.
Wie die US-Tageszeitung „New York Times“ unter Berufung auf drei mit der Materie befasste Quellen berichtete, haben die Behörden unter anderem die Deutsche Bank sowie die Institute Bank of America, JP Morgan Chase und Goldman Sachs im Visier. Die Klagen sollen demnach am Freitag oder zu Wochenbeginn eingereicht werden.
Entschädigung von Immobilienfinanzierern
Dem Bericht zufolge wird den Geldhäusern vorgeworfen, sogenannte Giftpapiere finanzschwacher Schuldner gebündelt und als Sicherheit an Investoren vermittelt zu haben. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass Zahlungsausfälle der Schuldner zum Wertverlust der Papiere beitrugen und dadurch unter anderem die seit September 2008 staatlich kontrollierten Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac in Schieflage brachten. Die beiden Institute und zwei weitere Agenturen besichern derzeit rund 90 Prozent aller neuen Baudarlehen in den USA. Sie machten in der Finanzkrise fast 30 Milliarden Dollar Verlust und mussten vom Staat gerettet werden.
Laut „New York Times“ will die Justiz die Großbanken nicht zu einem Rückkauf der Ausfallpapiere zwingen, sondern Entschädigungszahlungen an Fannie Mae und Freddie Mac durchsetzen. Die betroffenen Institute reagierten zunächst nicht auf Anfragen der Zeitung. Die Banken argumentieren aber seit Beginn der Finanzkrise, die Verluste der Baufinanzierer seien auf die allgemeine Wirtschaftskrise zurückzuführen gewesen. Außerdem seien die beiden Institute ausreichend erfahren gewesen, um alle Risiken einschätzen zu können. (afp)