London. . Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), unter Druck geratene Staatsanleihen von Italien und Spanien zu kaufen, hat zu sinkenden Zinsen für die Papiere geführt. Wachsende Sorgen um die Finanzen der beiden Länder hatten die Zinsen zuletzt stark steigen lassen.
Nach positiven Signalen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Zinsen auf spanische und italienische Staatsanleihen zu Handelsbeginn am Montag gefallen. Der Zinssatz auf italienische Schuldverschreibungen mit einer zehnjährigen Laufzeit sank um 0,44 Prozentpunkte auf 5,56 Prozent.
Die Zinsen auf Anleihen aus Spanien fielen um 0,66 Prozentpunkte auf 5,38 Prozent. Wachsende Sorgen um die Staatsschulden und mangelndes Wirtschaftswachstum in beiden Ländern hatten die Zinsen in der vergangenen Woche auf über sechs Prozent steigen lassen.
Zinsen auf lange Sicht nicht tragbar
Experten hielten diese Zinssätze auf lange Sicht für nicht tragbar für die dritt- und die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Der italienische Leitindex FTSE MIB in Mailand stieg zu Handelsbeginn am Montag, nachdem er in der vergangenen Woche schwere Verluste verzeichnet hatte.
Die EZB hatte am späten Sonntagabend erklärt, ein Programm zum Aufkauf von unter Druck geratenen Staatspapieren aufzulegen, um die Märkte zu stützen. Zuletzt hatte die EZB für fast 80 Milliarden Euro Anleihen aus Griechenland, Irland und Portugal vom Markt genommen.
Wegen der deutlich größeren Märkte in Spanien und Italien hielt sich die EZB dort bislang zurück. Mit dem Aufkauf von staatlichen Schuldverschreibungen kann die EZB die Preise stützen und die Staatsfinanzen während einer Investorenflucht entlasten. (dapd)