Essen. . Mit 30 freien Tagen im Jahr sind deutsche Arbeitnehmer Urlaubs-Europameister. Laut einer Studie hat kein Land in der EU so viel bezahlten Urlaub wie Deutschland. Am wenigsten Freizeit haben die Osteuropäer.

Die Deutschen sind Europameister. Doch diesmal geht es nicht um Fußball, sondern um Urlaub. Mit durchschnittlich 30 Tagen bezahlter Freizeit im Jahr liegen die Deutschen – zusammen mit den Dänen – im europäischen Vergleich auf Platz eins. Zählt man die gesetzlichen Feiertage hinzu, kommen die Deutschen sogar auf 40 freie Tage im Jahr.

Das geht aus einer Studie der „Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen“ (Eurofound) hervor. Die Behörde der Europäischen Union hat die Arbeitszeit der 27 EU-Länder im Jahr 2010 verglichen.

Im EU-Durchschnitt haben die Arbeitnehmer 25,4 Tage bezahlten Urlaub. Die Spanne reicht von 30 Tagen in Deutschland und Dänemark über 25 Tagen in Finnland, Frankreich und den Niederlanden bis 24,1 Tage Urlaub in Tschechien, Estland, Slowenien und Rumänien. Die Zahl der gesetzlichen Feiertage variiert zwischen 14 Tagen in Spanien und fünf in den Niederlanden.

Die Griechen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel vor zwei Monaten zu längeren Arbeitszeiten aufgefordert hatte, kommen auf lediglich 23 Urlaubstage im Jahr.

Am fleißigsten sind die Osteuropäer

Die hohe Zahl der Urlaubstage in Deutschland wirkt sich auch auf die jährlich geleisteten Arbeitsstunden aus. Demnach haben die deutschen Beschäftigten 2010 rund 1.659 Stunden gearbeitet. Das sind knapp 50 Stunden weniger als im EU-Durchschnitt. Spitzenreiter bei den Arbeitsstunden sind laut der Studie die Rumänen. Sie haben 2010 durchschnittlich 1.864 im Stunden im Jahr mit Arbeit verbracht.

In alle 27 Länder der EU arbeiten die Beschäftigten mehr als tarifvertraglich festgelegt. Die tarifliche Arbeitszeit in Deutschland liegt beispielsweise bei 37,7 Stunden pro Woche. Tatsächlich machten die Deutschen 2010 rund 1,8 Überstunden pro Woche, so dass sie durchschnittlich auf 40,5 Wochenstunden kamen.

Insgesamt wird in den östlichen Mitgliedsstaaten mehr gearbeitet als in den anderen Ländern der EU. In elf von den zwölf Ländern der Ost-Erweiterung liegt die Wochenarbeitszeit über dem EU-Durchschnitt von 37,8 Stunden.

Ob und wie sich die geleisteten Arbeitsstunden auf die Wirtschaftsleitung eines Landes auswirken, darüber trifft der Report keine Aussagen.