Haltern am See/Marl.
Die Sommerferien haben begonnen. Endlich einmal Zeit nichts zu tun, sich vom Schulstress zu erholen und bei bestem Wetter faul in der Sonne zu liegen? Nicht nur. Viele Jugendliche nutzen die schulfreie Zeit, um durch einen Ferienjob ihr Konto zu füllen oder wichtige Erfahrungen fürs Berufsleben zu sammeln.
So auch Marcel von Eik . Wo täglich Hunderte Kinder ihre Ferien verbringen, Klettergerüste erklimmen und sich steile Rutschen hinabstürzen, sorgt er für den reibungslosen Ablauf und die nötige Sicherheit. Seit 2005 arbeitet der Halterner auf dem Kettler Hof in Lavesum. Ein Freund erzählte den damals 16-Jährigen von der Möglichkeit, im Freizeitpark Geld zu verdienen. Nach einem Telefonat hatte er den begehrten Job und arbeitet seitdem Jahr für Jahr zwischen Klettergerüsten, Seilbahn und Hüpfkissen. Seit dem vergangene Herbst studiert van Eik an der FH Gelsenkirchen. Trotzdem wird er auch in diesem Sommer wieder auf dem Kettler Hof arbeiten - mittlerweile als Teamleiter. Die Arbeit im Sommer macht ihm Spaß und lohnt sich für ihn. Im Frühjahr reisten er und seine Freundin vom verdienten Geld für eine Woche nach Florenz. „Ohne den Ferienjob wäre das nicht möglich gewesen“, sagt der Student.
Seit Anfang des Jahres hat er zudem einen zweiten Job. Per Aushang suchte das Sportartikelgeschäft „Lauflust“ in Recklinghausen eine Aushilfe. Der begeisterte Triathlet machte sein „Hobby zum Beruf“ und verkauft nun Laufschuhe und Sportbekleidung.
Auch Eva Plenter hat einen Ferienjob. Seit zwei Jahren tauscht sie jeden Sommer ihre Schulsachen gegen ein bayrisches Dirndl und arbeitet bei „Jupp unner de Böcken“ am Halterner Stausee. Im beliebten Ausflugslokal steht sie dann hinter der Theke, schenkt Bier und Softdrinks aus und bedient Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen .
„Die Arbeit macht mir Spaß, ist gut zu erreichen, ich habe nette Kollegen und kann mir etwas dazu verdienen“, sagt die 20-Jährige. Jedoch vermiest das schlechte Wetter ihr den Sommer. Weil sich fast alle Tische im Freien befinden, hat das Lokal nur bei gutem Wetter geöffnet. Der häufige Regen lässt ihren Nebenjob dieses Jahr oft ins Wasser fallen. Im Herbst beginnt sie ihr Studium. Trotzdem möchte auch sie im nächsten Jahr wieder in der Gaststätte arbeiten.
Aber nicht nur zum Geld verdienen sind die Sommerferien eine gute Möglichkeit. Sie eignen sich genauso gut, um Orientierung und Eindrücke für das Berufsleben zu sammeln. Jonas Bussmann möchte später Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Um herauszufinden ob sein vermeintlicher Traumberuf für ihn das Richtige ist, absolviert er in den Sommerferien ein dreiwöchiges Praktikum im Chemiepark Marl. In der Gas- und Flüssigkeitslogistik der Infracor GmbH hofft er zu erfahren, was den Beruf ausmacht und welche Aufgaben ihn in Zukunft erwarten könnten. Aber natürlich sollen auch für ihn die Ferien nicht zu kurz kommen. Seine Pläne für den Rest der Ferien: Freunde treffen, Sport, entspannen.