San Fracisco. . Das US-Unternehmen Apple konnte seinen Umsatz im dritten Quartal um 82 Prozent steigern. Der Konzern legte vor allem in China, Lateinamerika und Nahost zu. Die Leute seien total verrückt nach dem iPad2 gewesen, sagt Finanzvorstand Oppenheimer.
Der weltweite Ansturm auf seine iPhones und iPads hat Apple einen neuen Rekordgewinn beschert. Das US-Unternehmen verdiente in seinem dritten Quartal von April bis Ende Juni 7,3 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro) und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, wie Apple am Dienstag bekanntgab. Der Umsatz wuchs um 82 Prozent auf knapp 29 Milliarden Dollar - besonders stark in China, Lateinamerika und Nahost.
Insgesamt 20,34 Millionen iPhones verkaufte Apple in den drei Monaten bis Ende Juni, wie Unternehmenschef Steve Jobs schriftlich erklärte. Der Tabletcomputer iPad wurde dem Unternehmen förmlich aus den Händen gerissen: Alle im Quartal produzierten Tablets wurden sofort verkauft, insgesamt 9,25 Millionen Stück. „Die Leute waren total verrückt nach dem iPad 2“, sagte Finanzvorstand Peter Oppenheimer in einer Telefonkonferenz. Dabei kaufen nicht nur Privatnutzer das Gerät, sondern auch viele Unternehmen für ihre Mitarbeiter - etwa Krankenhäuser, Einzelhändler oder Fluggesellschaften, wie Apple-Manager sagten.
Auch in den Schwellenländer gefragt
Fasziniert von den Apple-Produkten sind nicht nur die Nutzer in den Industriestaaten, sondern auch die in den boomenden Schwellenländern. Allein in China mit der Sonderverwaltungszone Hongkong sowie in Taiwan stieg der Umsatz im dritten Apple-Quartal nach Unternehmensangaben um das Sechsfache auf 3,8 Milliarden Dollar. Interimschef Tim Cook sagte, die Asien-Pazifik-Region berge noch „unglaubliche Chancen“ für Apple. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dort bislang nur an der Oberfläche kratzen.“ Auch in anderen Schwellenländern in Lateinamerika und Nahost ist der Absatz laut Unternehmen explodiert. „Das ist super für Apple. Das sind Märkte, wo wir bislang nicht so stark waren und wo wir jetzt die ersten Früchte unserer Arbeit sehen“, sagte Cook.
Auch die klassischen Macintosh-Computer verkauften sich gut, hier stiegen die Umsätze laut Apple im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent. Für Mittwoch kündigte Apple den Start der neuesten Version seines Betriebssystems, OS X Lion, an. Weiter zurück gingen hingegen die Verkaufszahlen des iPod - sie sanken um 20 Prozent auf 7,54 Millionen Stück. Der Online-Musikladen iTunes dagegen bleibt die Nummer eins weltweit. „Apple macht Geld mit Apps, Zubehör, Hardware - die machen alles zu Geld“, sagte Analyst Rob Enderle bewundernd. „Sie haben eine Zauberformel.“
Beim einstigen Internetpionier Yahoo hingegen gingen die Umsätze im Quartal von April bis Juni weiter zurück. Sie schrumpften im Vergleich zum Vorjahresquartal um fünf Prozent auf 1,08 Milliarden Dollar, wie Yahoo mitteilte. Der Gewinn stieg allerdings um elf Prozent auf 237 Millionen Dollar. Yahoo sucht nach einer Strategie gegen die Übermacht von Google und Facebook im Netz. Dazu verbündete sich der Konzern sogar mit dem Softwareriesen Microsoft. (afp)