Essen. . Binnen drei Jahren hat Apple die Marke von 500.000 Apps im Downloadbereich geknackt. Der Markt boomt. Aber: Die Konkurrenz ist Apple mit mobilen Programmen für Smartphones dicht auf den Fersen.

Es sind atemberaubende Wachstumsraten: Als der sogenannte App-Store von Apple vor drei Jahren an den Start ging, waren gerade einmal 500 Miniprogramme für das Multimedia-Handy iPhone verfügbar. Mittlerweile hat sich ihre Zahl vertausendfacht.

Und auch Konkurrent Google hat in der Zeit nicht geschlafen: Die Android-Market getaufte Internet-Plattform zum Herunterladen der kleinen Helferlein zählt mittlerweile fast 300 000 Apps. Und ein Ende des Wachstums ist noch lange nicht in Sicht.

Was sind eigentlich Apps?

Apps ist die Kurzform von Applications, die englische Bedeutung für Anwendungen. Gemeint ist Software, die auf die speziellen Bedürfnisse von Smartphone-Besitzern angepasst ist. Anstatt mit ihren handlichen Mobiltelefonen komplexe Internet-Seiten besuchen zu müssen, präsentieren Apps im Idealfall die wesentlichen Funktionen einer Internet-Präsenz auf einer übersichtlichen Oberfläche.

Die Darstellung ist an die kleinen Bildschirme der Handys angepasst, die Programme lassen sich alle per Fingertipp bedienen. Beispiele hierfür sind etwa die Ebay-App, das Miniprogramm des weltgrößten Internet-Auktionshauses. Oder aber der DB Navigator, die Fahrplan-Auskunft der Deutschen Bahn, der nicht nur für Apples iPhone und Googles Handy-Betriebssystem Android verfügbar ist, sondern auch für alle anderen gängigen Mobiltelefon-Systeme.

Wie finde ich mich im Dschungel der zahlreichen Apps zurecht?

Verlässliche Orientierungshilfe bieten in den meisten Fällen die Nutzerbewertungen. Sowohl der App-Store von Apple als auch Googles Android-Market bieten solche Bewertungen. Wer sich ein Miniprogramm heruntergeladen hat, kann es direkt bewerten. Viele Nutzer machen sich zudem die Mühe, Apps sehr detailliert zu beschreiben. Das erleichtert die Kaufentscheidung. Allerdings unterliegen diese Bewertungen viel zu selten Kontrollen – genau wie auf fast jeder anderen Internet-Verkaufsplattform auch. Das begünstigt Missbrauch, etwa durch den Anbieter der App.

Was kosten Apps eigentlich?

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Das ist höchst unterschiedlich. So sind fast 40 Prozent der Mini-Programme im App-Store on Apple kostenlos. Viele Anbieter programmieren aber auch eine Kostenlos-Version ihrer App, um Nutzer auf den Geschmack zu bringen. Die enthält zumeist weniger Funktionen oder ist nur eine begrenzte Zeit lauffähig. Wem das Miniprogramm gefällt, der kann sich die Vollversion herunterladen.

Die Preise beginnen bei unter einem Euro, können aber – etwa bei komplexen Navigationslösungen fürs Auto – schon einmal fast Hundert Euro kosten. Allerdings geben die Nutzer im App-Store von Apple im Schnitt 3,64 Dollar, rund 2,60 Euro, pro App aus.

Was ist mit Spielen?

Einen großen Teil der Apps machen Spiele fürs Handy oder sogenannte Tablet-PC aus, flache und handliche Computer, die fast alle Funktionen eines modernen PC mit der Bedienfreundlichkeit eines Multimedia-Handys vereinen – Bedienung per Fingertipp inklusive.

Erfolgreichstes Spiel ist übrigens Angry Birds, bei dem man Vögel in einen Katapult einspannen muss, um Gegenstände und andere Tiere abzuschießen. Angry Birds rangiert seit rund 300 Tagen auf Platz eins der meistgeladenen Apps. Auch auf den weiteren Plätzen folgen zahlreiche Games.

Die Mini-Spiele werden in naher Zukunft die gesamte Videospiel-Branche verändern, schätzen Experten. Statt ihre Spiele für 40 bis 60 Euro zu verkaufen, gehen immer mehr Anbieter dazu über, Games kostenlos anzubieten, auch für klassische PC und Spielekonsolen. Wer schneller vorankommen möchte, kann sich für kleine Beträge Vorteile verschaffen. Erste Untersuchungen zeigen, dass Spieler dann sogar dazu bereit sind, noch mehr Geld für ein Spiel auszugeben – im Schnitt rund 75 Euro.