Brüssel. .

Was für Fluggäste selbstverständlich ist, ist für Bahnpassagiere oft ein Problem: Reisen in andere Länder Europas zu buchen. Das will die EU-Kommission ändern. In Zukunft soll es möglich sein, Eisenbahn-Tickets für Fahrten von Brüssel nach Warschau oder von Montpellier nach Aarhus bei einem einzigen Anbieter zu ordern.

Heute fehlen dazu nach Angaben der EU-Kommission noch die technischen Voraussetzungen. Die einzelnen Bahnunternehmen können ihre Buchungsdaten kaum untereinander austauschen, weil die technischen Systeme zu unterschiedlich sind. Für die Buchungsdaten gibt die Brüsseler Behörde nun Standards vor. Weitere Vorgaben für die technischen Systeme sollen im nächsten Jahr folgen.

Internetseiten für Bahnkunden

Stehen die Informationen erst in vergleichbarer Form zur Verfügung, dann werden sich auch Anbieter finden, die sie bündeln und den Kunden zur Verfügung stellen, hofft die EU-Kommission. „Es gibt genug kleine Unternehmen, die bereits in den Startlöchern stehen“, sagt ein Mitarbeiter. Sie könnten dann besondere Internetseiten für Bahnkunden zur Verfügung stellen. Ähnliche Angebote für Flugreisende gibt es bereits, zum Beispiel mit Expedia oder Opodo.

Tickets für besonders wichtige grenzüberschreitende Verbindungen können Bahnkunden bereits heute ohne Umstände kaufen, zum Beispiel für die Eurostar-Strecke zwischen Brüssel und London oder für die Thalys-Fernzüge zwischen Frankreich, Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden. Das ist aber bislang die große Ausnahme, die nach den Plänen der EU-Kommission die REgel werden soll, auch für die Verbindung zwischen kleineren Städten.