Frankfurt. Kunden der Telekom müssen auch am Dienstag mit Einschränkungen beim Service rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hatte Arbeitsniederlegungen angekündigt.

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom will die Gewerkschaft Verdi die Warnstreiks am Dienstag fortsetzen. Bereits am Montag sollten bundesweit gut 6 000 Beschäftigte vor allem im Kundenservice in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern die Arbeit niederlegen, erklärte Streikleiter Ado Wilhelm. Am Dienstag seien 4 500 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen.

Ein Telekom-Sprecher sagte, bis zum Mittag hätten sich am Montag deutlich weniger als 3 000 Mitarbeiter an den Warnstreiks beteiligt. Das Unternehmen versuche, mögliche Auswirkungen auf die Kunden gering zu halten.

Die Gewerkschaft will für rund 105 000 Beschäftigte Entgelterhöhungen von 6,5 Prozent erreichen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Tariflich gebunden sind nach Unternehmensangaben allerdings nur 60 000 Mitarbeiter, hinzu kämen 45 000 Beamte. Gleichzeitig fordert die Gewerkschaft den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen. Die Telekom bietet unter anderem eine Lohnerhöhung von knapp 2,2 Prozent über 24 Monate.

Den Druck erhöhen

Verdi hatte die Tarifverhandlungen in der vergangenen Woche abgebrochen und will bis zur letzten Runde am 8. und 9. März mit Arbeitsniederlegungen den Druck auf das Unternehmen erhöhen.

Der Montag war laut Wilhelm der erste vollschichtige Streiktag. „Für diese Eskalation ist allein das Management verantwortlich“, erklärte der Gewerkschafter. Die Telekom hatte in der dritten Verhandlungsrunde Mitte Februar ein Angebot vorgelegt, das jedoch von der Gewerkschaft als „nicht verhandlungsfähig“ und „Frechheit“ zurückgewiesen wurde.

Ein Telekom-Sprecher sagte, er könne das Verhalten der Gewerkschaft „nicht ganz nachvollziehen“. Die Telekom habe ein Angebot für ein tarifpolitisches „Zukunftsbündnis“ vorgelegt, mit dem ver.di sich ernsthaft auseinandersetzen sollte.