Luzern. . Der Bezahlsender Sky kommt jetzt direkt über lokale Kabel- und Hausnetze in die deutschen Wohnzimmer. Möglich macht das Deutsche Telekom, die allerdings Sky vom Pay-TV-Markt drängen möchte.

Der hochdefizitäre PayTV-Anbieter Sky kommt nach Jahren der Funkstille wieder mit der Deutschen Telekom ins Geschäft. Der Bonner Telekomriese werde die Sky-Sender in seine lokalen Kabel- und Hausnetze einspeisen, teilte Sky am Mittwoch mit.

Dabei handelt es sich beispielsweise um Wohnungsgesellschaften, die ihre Mietshäuser mit Fernsehen versorgen. Bislang ist das meist die Domäne der Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland. Die Telekom unternimmt aber große Anstrengungen, um auch in dieses lukrative Geschäft einzusteigen. Reuters hatte bereits vor einer Woche berichtet, dass die Verhandlungen zwischen den beiden unmittelbar vor dem Abschluss stehen.

Telekom und Sky hatten bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, die Kooperation aber 2009 beendet, als die Telekom damit begann, selbst die Fußball-Bundesliga im Internet zu übertragen. Die Sportsendungen sind das größte und teuerste Zugpferd von Sky. Auch sie sind Teil des Telekom-Deals, mit dem der Sender mehr Kunden gewinnen will. Allerdings lässt sich Sky damit mit seinem größten Konkurrenten ein. Es ist erklärtes Ziel der Telekom, den von Rupert Murdoch kontrollierten Sender mit ihrem eigenen Pay-TV-Angebot namens Entertain aus dem Markt zu drängen.

Börsianer verkauften deshalb ihre Sky-Titel. Die im MDax gelisteten Aktien verloren zwei Prozent auf 3,10 Euro.