Madrid/Essen. .
Im Übernahmekampf um Hochtief umwirbt der spanische Baukonzern ACS jetzt den überraschend aufgetauchten Konkurrenten Katar. Der Einstieg der Scheichs ändere nichts an den Plänen von ACS, die Mehrheit am Essener Baukonzern zu übernehmen.
Im Übernahmekampf um Hochtief umwirbt der spanische Baukonzern ACS jetzt den überraschend aufgetauchten Konkurrenten Katar. „Wir sehen in Qatar Holding einen guten Partner, den wir willkommen heißen“, zitierte die „Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) den ACS-Vorstand Angel Garcia Altozano. Der Einstieg der Qatar Holding bei Hochtief ändere nichts an den Plänen von ACS, eine Mehrheit am Essener Baukonzern zu übernehmen.
Kritik übte Altozano allerdings am Hochtief-Management: „Der Fakt, dass alle Hochtief-Aktionäre während des laufenden Übernahmeangebots verwässert werden, ist eine klare Fehlstrukturierung.“ Der zweitgrößte Hochtief-Aktionär Southeastern Asset Management hatte am Donnerstag dem Blatt zufolge in einem Brief sogar den Rücktritt aller Mitglieder des Aufsichtsrats sowie der Vorstände gefordert, die an der Entscheidung über die Kapitalerhöhung mitgewirkt hatten.
Der Essener Baukonzern hatte am Montag bekanntgeben, dass Katar im Zuge einer Kapitalerhöhung rund 9,1 Prozent der Anteile an Hochtief übernehmen werde. Den Schritt begründete der Konzern unter anderem mit den dadurch steigenden Aussichten auf eine Beteiligung an den milliardenschweren Infrastrukturprojekten in der Region. Von Marktbeobachtern wurde das Manöver allerdings auch als Versuch des Baukonzerns gewertet, die feindliche Übernahme durch ACS zu erschweren. (dapd)