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Obwohl dafür normalerweise eine zweijährige Wartezeit gilt, soll der scheidende ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz direkt vom Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln. Dabei kommt Schulz womöglich eine Ausnahmeregelung zu Hilfe.
ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz soll im kommenden Januar direkt vom Chefsessel des größten deutschen Stahlproduzenten in den Aufsichtsrat des Konzerns wechseln. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Donnerstag aus informierten Kreisen. Der Schritt ist ungewöhnlich, weil die Regeln für gute Unternehmensführung, der sogenannte Corporate-Governance-Kodex, im Allgemeinen vorsehen, dass Vorstände börsennotierter Gesellschaften erst nach einer Wartezeit von zwei Jahren in den Aufsichtsrat desselben Unternehmens eintreten dürfen.
Doch gibt es eine Ausnahmeregelung, von der Schulz profitieren kann: Hält ein Großaktionär mehr als ein Viertel der Anteile, dann dürfen Vorstände auf dessen Vorschlag direkt in das Kontrollgremium wechseln. Bei dem DAX-Konzern hält die Krupp-Stiftung 25,33 Prozent.
Der 69-jährige Schulz wird nach der Hauptversammlung am 21. Januar den Chefsessel beim Essener Stahlriesen räumen und dem früheren Siemens-Manager Heinrich Hiesinger Platz machen. Das Unternehmen wollte den Vorgang nicht kommentieren. (dapd)