Nürnberg. .
Die Unternehmen suchen in Zeiten des Aufschwungs wieder verstärkt nach Mitarbeitern. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist die Zahl der offenen Stellen auf knapp eine Million gestiegen.
Wegen der guten Konjunktur ist der Bedarf an Mitarbeitern bei den Unternehmen deutlich gestiegen. Im dritten Quartal kletterte die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Fünftel auf 986.000, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Mittwoch mitteilte. Davon waren allein am sogenannten ersten Arbeitsmarkt 824.000 Stellen nicht besetzt, ein Plus von 27 Prozent. Insgesamt lag die Zahl der offenen Stellen zwischen Juli und Ende September aber noch unter dem Niveau vor Beginn der Wirtschaftskrise.
Industrieller Sektor legt zu, öffentlich finanzierter Sektor baut ab
Derzeit sind laut IAB-Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner zwei gegenläufige Entwicklungen zu beobachten: Während die industriellen Sektoren sich zunehmend von der Krise erholen und der Arbeitskräftebedarf dort teils kräftig wächst, geht die Zahl der offenen Stellen in den überwiegend öffentlich finanzierten Sektoren deutlich zurück. So gab es etwa in den sozialen Dienstleistungen wie Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen 17 Prozent weniger Stellenangebote als vor einem Jahr. In der öffentlichen Verwaltung belief sich das Minus auf 14 Prozent. „Der Rückgang dürfte mit den im Zuge der Krise gestiegenen finanziellen Belastungen vieler öffentlicher Haushalte zusammenhängen“, sagte Kettner.
In der Industrie verdoppelte sich den Angaben zufolge das Stellenangebot in einigen Bereichen, beispielsweise in den Sektoren Holz/Papier/Druck/Verlage und Metall/Metallerzeugnisse. Im Sektor Maschinenbau/Elektro/Fahrzeuge lag es sogar um 70 Prozent höher als vor einem Jahr. Drei von vier offenen Stellen waren im dritten Quartal sofort zu besetzen. Im Vergleich zu den Vorquartalen wollten demnach wieder mehr Betriebe und Verwaltungen kurzfristig neues Personal einstellen.
Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im dritten Quartal wurden 8.000 Arbeitgeber aller Wirtschaftsbereiche befragt. (dapd)