Nürnberg. .

Jeder zweite Bezieher von Hartz-IV-Leistungen geht einer nützlichen Tätigkeit nach. Sie arbeiten, erziehen Kinder oder pflegen Angehörige – mindestens 20 Stunde in der Woche.

Von den Hartz-IV-Beziehern im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren geht mehr als die Hälfte mindestens 20 Stunden die Woche einer nützlichen Tätigkeit nach. Nach einer vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Befragung erziehen diese Bezieher des staatlichen Arbeitslosengelds I teilweise kleine Kinder unter sieben Jahren oder pflegen Angehörige. Andere arbeiten und benötigen das Arbeitslosengeld als Ergänzung oder sie befinden sich in einer Weiterbildung oder Fördermaßnahme. Laut IAB erhöht sich der Anteil der tätigen Hartz-IV-Bezieher auf zwei Drittel, wenn die Erziehung von Kindern im Alter bis einschließlich 14 Jahren mit berücksichtigt wird.

Zum Zeitpunkt der Studie gab es laut IAB 5,24 Millionen Hartz-IV-Bezieher im erwerbsfähigen Alter. Von diesen waren demnach nur etwa 60 Prozent, also gut drei Millionen, nach den gesetzlichen Vorgaben verpflichtet, sich um eine Arbeit zu bemühen. Zwei Drittel von ihnen tun dies der Untersuchung zufolge auch, teils auf vielfältige Art und Weise. Allerdings seien die Erfolge meist bescheiden.

Nur etwa 350.000 zur Arbeitssuche verpflichtete Hartz-IV-Bezieher gehen der Studie zufolge weder irgendeiner Tätigkeit nach noch unternehmen sie Anstrengungen bei der Jobsuche. Bei dieser Gruppe handelt es sich laut IAB zum großen Teil um ältere Hilfebedürftige, die sich gesundheitlich als stark eingeschränkt beschreiben.

Das IAB ist das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA). Für die repräsentative Studie wurden in den Jahren 2007 und 2008 mehr als 10.000 Hartz-IV-Empfänger befragt. (afp)