Düsseldorf. .
Das Projekt Bürgerarbeit startet in dieser Woche in 27 Jobcentern in NRW. Nach einer halbjährigen Schulung wird Langzeit-Arbeitslosen eine gemeinnützige Tätigkeit angeboten – wenn sie nichts anderes finden.
In 27 Jobcentern in Nordrhein-Westfalen startet in dieser Woche das Programm „Bürgerarbeit“. Rund 17 300 Arbeitslose würden dazu zunächst ein halbes Jahr lang intensiv auf das Arbeitsleben vorbereitet. Anschließend werde ihnen eine gemeinnützige Tätigkeit, eine sogenannte Bürgerarbeit, angeboten, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag in Düsseldorf mit.
Ziel der ersten Phase sei es, bereits im ersten Halbjahr möglichst viele Langzeitarbeitslose auf dem regulären Arbeitsmarkt unterzubringen, sagte die Chefin der Regionaldirektion NRW der BA, Christiane Schönefeld. „Erst wer nach der Aktivierungsphase noch nicht in eine reguläre Arbeit vermittelt werden konnte, wird Bürgerarbeiter“, fügte sie hinzu.
900 Euro brutto
Schönefeld rechnet damit, dass rund ein Viertel der Teilnehmer ab Januar nächsten Jahres solche gemeinnützigen Tätigkeiten übernehmen werden. Diese können bis zu drei Jahre dauern. Für 30 Wochenstunden erhielten die „Bürgerarbeiter“ einen Bruttolohn von 900 Euro. Dabei reichten die Arbeiten von der Pflege von Grünanlagen bis hin zur Hilfe in Mehrgenerationenhäusern.
Schönefeld warnte allerdings vor allzu viel Euphorie. „Das Programm ist kein Allheilmittel“, sagte sie. Nach Ablauf eines Pilotprojekts in Sachsen-Anhalt hätten lediglich zehn Prozent eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufgenommen. In NRW beziehen nach Angaben der Arbeitsagentur rund 564 000 Menschen „Hartz IV“. (ddp)