Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank demonstriert Stärke. Im dritten Quartal verbuchte Deutschlands größte Bank wieder einen Milliardengewinn. Vor allem im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen glänzend.
Die Deutsche Bank glänzt trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise das dritte Quartal in Folge mit einem Milliardengewinn. Der deutsche Branchenprimus erwartet für das dritte Vierteljahr ein Vorsteuerergebnis von etwa 1,3 Milliarden Euro. Dank Steuererträgen soll das Nettoergebnis sogar bei 1,4 Milliarden Euro liegen, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte die Deutsche Bank noch einen deutlich geringeren Gewinn von 414 Millionen Euro verbucht. Die Börse reagierte dennoch mit kräftigen Kursabschlägen. Bis zum Vormittag war die Aktie mit einem Verlust von zeitweise mehr als 4 Prozent der größte Verlierer im Deutschen Aktienindex Dax.
Deutlich höhere Risikovorsorge
Das Institut erwartet, dass alle Geschäftsbereiche positive Ergebnisse ausweisen. Die endgültigen Zwischenbericht zum dritten Quartal will das Institut wie geplant am 29. Oktober veröffentlichen.
Bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Vierteljahr hatte Vorstandschef Josef Ackermann gesagt, der Ausblick auf das zweite Halbjahr hänge stark davon ab, wie es mit der globalen Wirtschaftsentwicklung weitergehe. «Auf dieses unsichere Umfeld ist die Deutsche Bank gut vorbereitet.» Im zweiten Quartal 2009 hatte das Institut 1,1 Milliarden verdient. Insbesondere das Investmentbanking trug zu dem Milliardengewinn bei. Allerdings musste die Bank wegen der Konjunkturkrise ihre Vorsorge für faule Kredite deutlich auf 1 Milliarde Euro erhöhen nach nur 135 Millionen Euro im zweiten Quartal 2008.
Milliardenverluste bei einigen US-Banken
In den vergangenen Tagen hatten die Zwischenbilanzen großer US-Banken gezeigt, dass nicht alle Institute die Krise bereits überstanden haben. Die Bank of America hat für das dritte Quartal einen Verlust von 2,24 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) ausgewiesen. Die Citigroup meldete zwar einen Gewinn von 101 Millionen Dollar, allerdings ohne Berücksichtigung von Dividenden an Vorzugsaktionäre. Dazu gehört etwa die US-Regierung. Einschließlich dieser Verpflichtungen schlug ein Verlust von 3,24 Milliarden Dollar zu Buche. Milliardengewinne verbuchten hingegen die im Investmentbanking starken Institute JPMorgan Chase und Goldman Sachs. (ap)