Frankfurt/Main. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzinssatz für die Eurozone erwartungsgemäß bestätigt. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen, bleibt bei 1 Prozent. Damit bleibt der Stand vom Mai dieses Jahres.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für den Euroraum erwartungsgemäß auf dem Rekordtief von 1 Prozent belassen. Das teilten die Währungshüter am Donnerstag nach ihrer turnusmäßigen Sitzung mit, die dieses Mal in Venedig stattfand. Auch die Bank von England sah von einer Anhebung der Zinsen ab. Der Leitzins in Großbritannien bleibt bei 0,5 Prozent.

Analysten hatten durchweg erwartet, dass die Leitzinsen nicht verändert werden. Die Wirtschaftslage in Europa wird anders eingeschätzt als in Australien, wo die Zentralbank am Dienstag unterwartet den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent erhöht hatte und damit als erster Industriestaat nach der globalen Wirtschaftskrise die Zinsschraube wieder angezogen hat.

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wollte die Entscheidung der Zentralbank am Nachmittag in einer Pressekonferenz erläutern. Ökonomen der BayernLB äußerten die Erwartung, dass er erstmals nicht von einer Stabilisierung der Konjunktur, sondern von einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts sprechen werde. Er werde aber die hohe Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung betonen und unterstreichen, dass die Erholung der Wirtschaft schwach ausfallen werde. (ap)