München. Durch staatliche Konjunkturprogramme erwartet der Siemens-Konzern Aufträge im Wert von rund 15 Milliarden Euro. Dadurch rechnet Konzern-Chef Peter Löscher mit einer stabilisierenden Wirkung auf das Siemens-Geschäft und mit neuen Arbeitsplätzen im Umweltportfolio.
Der Siemens-Konzern rechnet in den kommenden drei Geschäftsjahren weltweit mit Aufträgen im Wert von rund 15 Milliarden Euro durch staatliche Konjunkturprogramme. Davon dürften etwa sechs Milliarden Euro auf das Umweltportfolio des Konzerns entfallen, teilte Siemens am Montag in München mit.
Laut einer Mitteilung vom Montag sollen etwa 40 Prozent dieser Aufträge auf das Umweltportfolio entfallen, zu dem Siemens energiesparenden Produkte wie Energiesparlampen und Windturbinen zählt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Siemens hier rund 19 Milliarden Euro Umsatz erzielt, im Geschäftsjahr 2010/2011 will der Konzern hier Einnahmen von 25 Milliarden Euro erreichen.
Abfederung der Krise
«Der teilweise starke Rückgang der privaten Nachfrage in der schlimmsten Krise der Weltwirtschaft seit Jahrzehnten wird durch die staatlichen Maßnahmen zumindest abgefedert», erklärte Konzernchef Peter Löscher. «Dies sollte auch eine stabilisierende Wirkung auf das Siemens-Geschäft haben.» Der Technologiekonzern rechnet infolge der staatlichen Investitionen auch mit neuen Arbeitsplätzen in seinem Umweltportfolio.
Den größten Anteil an den Aufträgen aus Konjunkturprogrammen erwartet Siemens in den USA. Hier könne sich der Konzern um Aufträge von rund 85 Milliarden Euro bewerben, hieß es von Siemens. In China seien es rund 25 Milliarden Euro und in Deutschland etwa 5 Milliarden Euro.
Sechs Milliarden Euro für Umwelttechnik
Laut Siemens wurden weltweit zur Bewältigung der Wirtschaftskrise Konjunkturprogramme in Höhe von rund zwei Billionen Euro angekündigt. Davon entfallen dem Konzern zufolge rund 700 Milliarden Euro auf Investitionen in die Infrastruktur. In den kommenden drei Geschäftsjahren liege das Auftragsvolumen bei rund 150 Milliarden Euro. Gemessen am derzeitigen durchschnittlichen Weltmarktanteil des Konzerns ergebe sich rechnerisch ein potenzielles Auftragsvolumen von insgesamt etwa 15 Milliarden Euro, wovon rund 6 Milliarden Euro auf Umwelttechnik entfielen.
Im vergangenen Jahr konnte Siemens einen Auftragseingang in Höhe von 93,5 Milliarden Euro verbuchen. Siemens setzte 2008 insgesamt 77,3 Milliarden Euro um, davon 19 Milliarden Euro mit grüner Technologie. Bis 2011 will der Konzern mit seinem Umweltportfolio, zu dem etwa Gasturbinen, Windanlagen und Energiesparlampen zählen, jährlich 25 Milliarden Euro erlösen. (ap/ddp)