Düsseldorf. Die Bonuszahlungen an deutsche Top-Manager sind 2008 laut einem Medienbericht gesunken. Die höchsten Prämien zahlten VW mit durchschnittlich 2,5 Millionen Euro je Vorstandsmitglied, Linde mit 2,04 Millionen Euro und RWE mit 1,99 Millionen Euro.
Die Bonuszahlungen an deutsche Top-Manager sind 2008 laut einem Medienbericht gesunken. Gegenüber dem Vorjahr seien die erfolgsabhängigen Gehaltsanteile der Vorstände in den 30 Dax-Unternehmen um 16 Prozent auf durchschnittlich 1,076 Millionen Euro zurückgegangen, berichtet das Magazin «Wirtschaftswoche» am Sonntag vorab. Demnach waren die Boni 2007 noch fast zweieinhalbmal so hoch wie das Grundgehalt der Manager, im vergangenen Jahr machten die Prämien dann noch das Anderthalbfache der Grundvergütung aus.
Wie das Magazin unter Berufung auf eine Studie der Wirtschaftsprüfgesellschaft Deloitte weiter berichtet, kürzten 21 der 30 Dax-Konzerne 2008 die Boni ihrer Vorstandsmitglieder. BASF, BMW, Commerzbank, Deutsche Bank, Metro, Siemens, ThyssenKrupp und Infineon zahlten demnach gar nichts zum Grundgehalt hinzu. Bei sieben Dax-Unternehmen stieg dagegen die erfolgsabhängige Vergütung. Die höchsten Prämien zahlten demnach VW mit durchschnittlich 2,5 Millionen Euro je Vorstandsmitglied, Linde mit 2,04 Millionen Euro und RWE mit 1,99 Millionen Euro.
Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung zeige die Studie, «dass der variable Anteil der Managerbezüge bereits sehr flexibel gehandhabt wird», sagte Holger Jahn von Deloitte der «Wirtschaftswoche». Teilweise verzichteten die Vorstände auch freiwillig auf Boni, wie etwa Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Der Co-Vorsitzende der Koalitionsarbeitsgruppe «Managergehälter», Wolfgang Bosbach (CDU), sagte der «Wirtschaftswoche": «Die Praxis in vielen Unternehmen zeigt, dass die Pläne des Gesetzgebers schon heute weitgehend beachtet werden.» Bis zur Sommerpause will die Bundesregierung ein Gesetz verabschieden, wonach die Boni für deutsche Manager an die dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt werden müssen. (afp)