Rüsselsheim/Bochum. Der Europachef von General Motors, Nick Reilly, hat mitgeteilt, dass alle deutschen Opel-Standorte erhalten bleiben sollen. Das sicherte er den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer zu. Im Bochumer Werk läuft die Produktion derweil gedrosselt weiter.

Der US-Autokonzern General Motors (GM) will alle deutschen Opel-Standorte erhalten. GM-Europe-Interimschef Nick Reilly sicherte am Mittwoch der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) den Erhalt des Standortes Eisenach zu. Zuvor hatte der Manager bereits Roland Koch (CDU), Kurt Beck (SPD) und Jürgen Rüttgers (CDU) über den Fortbestand der Werke in Rüsselsheim (Hessen), Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) und Bochum informiert.

Eisenach soll 2012 wieder voll ausgelastet sein

Seit sich GM Anfang des Monats entschieden hatte, Opel doch zu behalten und nicht an ein Konsortium um den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna zu verkaufen, hatte es immer wieder Gerüchte über eine Schließung des Werks Eisenach gegeben. Eisenach sei ein sehr effizienter Standort und daher wichtig, erklärte Reilly am Opel-Stammsitz im hessischen Rüsselsheim. Für Opel sei es daher wichtig, die großen Ressourcen des Standortes langfristig auszuschöpfen. 2012 soll das Werk laut Reilly wieder voll ausgelastet sein.

Auf den konkreten Sanierungsplan von GM für Opel müssen sowohl die Öffentlichkeit als auch die Opelaner allerdings wohl noch etwas warten. Die genauen Maßnahmen wird GM nach Aussage Reillys erst in der kommenden Woche veröffentlichen. Anschließend würden sich Bundes- und Landesregierungen zusammensetzen und über mögliche Finanzhilfen für Opel beraten, sagte Lieberknecht.

GM setzt auf Staatshilfen

GM hat für die kommenden beiden Jahre einen Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro angemeldet und setzt dabei auch auf Staatshilfen. Die Politik pocht darauf, die Details der dringend notwendigen Restrukturierung zu kennen, bevor über mögliche Subventionen entschieden wird.

Im Bochumer Opel-Werk wird indessen die Produktion gedrosselt, die Bänder sollen langsamer laufen. „Wir müssen das Produktionvolumen an die Nachfrage anpassen”, sagte Opel-Sprecher Norbert Held der WAZ. Deshalb würden künftig statt 49 nur noch 42 Autos pro Stunde gefertigt. „Es ist teuer, Fahrzeuge auf Halde zu produzieren.” Die rund 5000 Beschäftigten bei Opel in Bochum befinden sich bereits seit Anfang des Jahres in Kurzarbeit. Deshalb stehen in dieser Woche die Bänder komplett still, wie Held berichtete. in der kommenden Woche werde wieder produziert. Die gedrosselte Produktion dürfte sich auch auf die Zulieferbetriebe des Bochumer Opel-Werks auswirken.

Opel beschäftigt derzeit in Deutschland 25 000 Mitarbeiter, 5170 davon in Bochum. (ddp)