Berlin. Das erste Adventswochenende hat die Erwartungen der deutschen Einzelhändler erfüllt, wie der Hauptverband HDE berichtet. Der letzte Kick fehle jedoch noch. Der Verband fordert von den Kommunen, dass die Käufer öffentliche Verkehrsmittel an den Adventswochenenden kostenlos nutzen können.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat sich zufrieden mit dem Auftakt des Weihnachtsgeschäfts gezeigt. Das erste Adventswochenende habe das Geschäft angekurbelt, auch wenn «der letzte Kick fehlte», sagte HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr am Sonntag in Berlin unter Hinweis auf eine bundesweite Trendumfrage unter den Händlern. Die Branche blicke zuversichtlich auf die weitere Geschäftsentwicklung.

Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass sich die Weihnachtskäufe zunehmend in die zweite Monatshälfte verlagerten. Die Händler gingen davon aus, dass das Geschäft noch deutlich anziehen werde, sagte Pellengahr. Vor diesem Hintergrund forderte der HDE die Kommunen auf, Verbrauchern an den Adventswochenenden die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen. Insgesamt rechnet der Verband im Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatzminus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gesamtjahr werde sich der Rückgang auf 2,0 Prozent belaufen. +

Adventskränze und Kerzen besonders gefragt

Laut HDE waren besonders Weihnachtsdekoration, darunter Adventskränze und Kerzen sowie festliche Tischdecken und Servietten, gefragt. Aber auch Klassiker wie Schmuck, Uhren, Spielzeug, Bücher und Gutscheine seien gekauft worden. Zudem werde wohl auch wieder vielfach Unterhaltungselektronik wie digitale Bilderrahmen und Blu-Ray-Player auf den Gabentischen liegen.

Mit Blick auf die am Dienstag anstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Berliner Ladenschlussgesetz äußerte sich Pellengahr überzeugt, dass die geltende Regelung verfassungskonform ist. In der Hauptstadt dürfen die Geschäfte an bis zehn Sonn- und Feiertagen im Jahr öffnen, darunter an den Adventstagen. Im übrigen Bundesgebiet sehen die jeweiligen Regelungen zwischen drei und sechs verkaufsoffene Sonntage im Jahr vor.

Berlins sei schon allein wegen der vielen Touristen ein Sonderfall sagte Pellengahr. Seiner Ansicht nach werde, anders als von den klagenden Kirchen vorgebracht, damit der «Wert des Sonntags nicht angegriffen». (ddp)