Düsseldorf. Für viele Privat-Krankenversicherte wird die Versicherung teurer. DKV und Victoria kündigten Tariferhöhungen zum Jahreswechsel an. Aber auch andere Versicherungen verlangen von ihren Kunden mehr. Als Hauptgrund werden steigende Kosten in der medizinischen Behandlung genannt.
Viele Privatversicherte müssen ab dem nächsten Jahr deutlich mehr für ihre Krankenversicherung zahlen. Die zur Ergo-Gruppe gehörenden privaten Krankenversicherungen DKV und Victoria heben zum Jahreswechsel die Beiträge für viele Versicherte deutlich an. Durchschnittlich erhöhe sich der Beitrag bei der DKV um acht Prozent, bei der Victoria um sechs Prozent, kündigte die Versicherungsgruppe am Donnerstag in Düsseldorf an.
Eine Umfrage des "Tagesspiegels" unter privaten Krankenversicherern ergab, dass auch die Debeka erstmals seit vier Jahren ihre Prämien erhöht - um durchschnittlich fünf Prozent. Beim Deutschen Ring liegt der durchschnittliche Anstieg bei 5,5 Prozent.
Die Kunden der Allianz kommen der Meldung zufolge mit einer Beitragserhöhung von unter drei Prozent davon. Bei der Axa verteuern sich die Prämien im Schnitt um 3,9 Prozent, bei der Signal um 3,6 Prozent.
Höhere Ausgaben für medizinische Behandlungen
Hauptgrund für die Tariferhöhung, so die Ergo-Gruppe, sei der Anstieg der Ausgaben für medizinische Behandlungen. Hier sorgten nicht nur der medizinische Fortschritt mit neuen Diagnose- und Behandlungsverfahren, neuen Geräten und Medikamenten, sondern auch die Ausweitung der Leistungen für eine Verteuerung.
Die größten Kostensteigerungen gibt es Ergo zufolge bei der ambulanten Behandlung und bei Zahnbehandlung und Zahnersatz. Auch die gestiegene Lebenserwartung führe in einigen Tarifen zu Steigerungen, wenn höhere Alterungsrückstellungen gebildet werden müssten, um die Gesundheitskosten im Alter tragen zu können.
Verbraucherschützer kritisieren die Prämienerhöhungen. Bei vielen Tarife seien die steigenden Gesundheitskosten und die zunehmende Alterung der Gesellschaft nicht ausreichend einkalkuliert, sagte Jens Trittmacher vom Bund der Versicherten dem "Tagesspiegel". (ap)