Düsseldorf. Die Hamburg-Mannheimer wird es bald nicht mehr geben und damit auch nicht mehr den freundlichen Herrn Kaiser. Die Ergo-Versicherungsgruppe stampft die Marken Victoria, Hamburg-Mannheimer und Karstadt-Quelle-Versicherungen ein. Künfrig soll es weniger Marken in der Gruppe geben.

Nach dem Aus für den Versandhändler Quelle verschwindet auch die Marke KarstadtQuelle Versicherungen vom Markt. Der zur Ergo-Gruppe gehörende Versicherer soll Anfang nächsten Jahres in Ergo Direkt Versicherungen umbenannt werden, damit das Geschäft nicht durch die Turbulenzen bei den insolventen Arcandor-Töchtern Karstadt und Quelle beeinflusst werde, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Vollständig aufgeben will der Konzern in der zweiten Jahreshälfte die Traditionsmarken Victoria und Hamburg-Mannheimer.

Die Krankenversicherung wird künftig unter der Marke DKV, die Rechtsschutzversicherung unter D.A.S. zusammengeführt. Mit der Aufgabe ihrer Mehrmarkenstrategie will die Versicherungsgruppe das Profil der Gruppe schärfen. Bislang habe man den Kunden nicht klar genug gemacht, dass das Rundum-Angebot aus einer Hand stamme, erklärte das Unternehmen. Mit der einfacheren Konzernstruktur sollen nun neue Kunden gewonnen und mehr Wachstum erzielt werden.

Die Umbenennung des Direktversicherers KarstadtQuelle, der bereits seit 2002 Teil zur Ergo Versicherungsgruppe, ist nach Angaben des Konzerns jedoch auch der Arcandor-Pleite mit den Töchtern Karstadt und Quelle geschuldet. Um den Imageschaden gering zu halten, werde die Marke nun von dem Warenhaus- und Versandhandel gelöst, hieß es. Für viele Kunden sei bislang nicht ausreichend erkennbar gewesen, dass der Versicherer Teil der Ergo-Gruppe sei.

Kein Personalabbau geplant

Umfangreiche organisatorische Veränderungen soll die veränderte Markenstrategie den Angaben zufolge nicht mit sich bringen. Weil die Gruppe im Innendienst bereits seit mehreren Jahren mit einheitlichen Strukturen arbeite, könne der neue Marktauftritt mit überschaubarem Aufwand umgesetzt werden. Einen Personalabbau soll es nicht geben. Auch eine Zusammenlegung der Vertriebswege sei nicht geplant, erklärte das Unternehmen. Sämtliche Vermittler sollen in Zukunft alle Ergo-Produkte anbieten. Beratung oder Ansprechpartner ändern sich für unsere Kunden nicht, wie Vorstandschef Torsten Oletzky erklärte.

An den Marken ihrer Spezialversicherer, zu denen neben D.A.S. und DKV auch die unter der Marke ERV gebündelten Reiseversicherungen zählen, hält das Unternehmen bewusst fest. Sie zählten in ihren Geschäftsfeldern zu den deutschen und europäischen Marktführern und pflegten zahlreiche Vertriebspartnerschaften, die für die Spezialmarken wichtig seien. (ap)