Berlin. Konjunktur und Arbeitsmarkt in Deutschland entwickeln sich wohl besser als erwartet. Deshalb muss der Bund laut einem Medienbericht nur Schulden von etwa 2,75 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufnehmen. Damit würde die Höchstgrenze des Maastricht-Vertrages von drei Prozent unterschritten.
Deutschland muss in diesem Jahr laut Experten doch nicht so viele Schulden aufnehmen wie erwartet. Nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) werden Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen 2009 dank einer anziehenden Konjunktur zusammen Schulden in Höhe von nur etwa 2,75 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) machen, wie das in Düsseldorf erscheinende Handelsblatt berichtete. Damit würde die im Maastricht-Vertrag festgesetzte Höchstgrenze von drei Prozent des BIP erfüllt. Das Bundesfinanzministerium hat mit einem Defizit von vier Prozent gerechnet.
Defizitquote von rund 4,5 Prozent im nächsten Jahr
Das Ministerium hatte erst im Juli mitgeteilt, wegen der Finanzkrise könne Deutschland das Maastrichter Defizitkriterium erst 2013 wieder einhalten. «Konjunktur und Arbeitsmarkt dürften sich besser als befürchtet entwickeln», sagte IfW-Finanzexperte Alfred Boss dem Blatt. Dadurch müsse der Gesamtstaat deutlich weniger Kosten der Arbeitslosigkeit schultern als bislang gedacht. Zudem sei die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung besser, sodass sich Steueraufkommen und Beiträge günstiger entwickelten. Für nächstes Jahr rechnete er mit einer Defizitquote von rund 4,5 Prozent. Die Regierung war bislang von sechs Prozent ausgegangen. (ddp)