Bonn/Frankfurt. Schlecker will 71 Filialen der insolventen Billig-Kette Woolworth übernehmen. Die Drogeriekette hat einen entsprechenden Antrag beim Bundeskartellamt gestellt. Dem Woolworth-Insolvenzverwalter zufolge gibt es allerdings mehrere Interessenten. Namen nannte er nicht.

Die Drogeriekette Schlecker will bis zu 71 Filialen der insolventen Woolworth-Kette übernehmen. Eine Sprecherin des Bundeskartellamtes bestätige am Freitag in Bonn auf AP-Anfrage, dass Schlecker einen entsprechenden Antrag am 10. August gestellt habe. Das Vorhaben der Drogeriemarktkette werde nun geprüft. Einschätzungen über die Chancen auf Genehmigung wollte die Sprecherin nicht abgeben. Bei Schlecker war zunächst kein Sprecher für eine Stellungnahme zu erreichen.

Mehrere Interessenten

Micha Guttmann, Sprecher des Woolworth-Insolvenzverwalters Ottmar Hermann, sagte am Freitag auf AP-Anfrage, es gebe mehrere Interessenten. Mit diesen verhandle der Insolvenzverwalter. Namen würden allerdings nicht genannt, betonte Guttmann.

Die Billigkaufhauskette Woolworth hatte am 14. April Insolvenz angemeldet. Das Traditionsunternehmen betreibt in Deutschland etwa 310 Filialen und beschäftigt rund 9.300 Mitarbeiter. Das 1926 gegründete Unternehmen gehörte seit 2007 der britischen Investment- und Beratungsgesellschaft Argyll Partners. Zum Sortiment gehören etwa 50.000 Artikel aus den Bereichen Bekleidung, Wäsche, Schreib-, Spiel- und Haushaltswaren, Heimtextilien und Drogerieartikel.

Anfang Juli 2009 hatte der Gläubigerausschuss der Kaufhauskette dem Fortführungskonzept von Insolvenzverwalter Ottmar Hermann zugestimmt. Damit sollen die Warenhäuser an mindestens 150 Standorten weitergeführt werden. (ap)