Frankfurt. Der Verkauf von 100 der rund 140 Filialen von Woolworth ist wohl in trockenen Tüchern. Zwei große Einzelhandelsketten erhalten offenbar den Zuschlag. Voraussichtlich im Herbst sollen die Filialen übergeben werden. Auch für die restlichen Häuser sollen bald Verträge unterzeichnet werden.
Bis zu 100 Filialen der insolventen Warenhaus-Kette Woolworth sollen einschließlich der Mitarbeiter an zwei Einzelhandelsketten abgegeben werden. In den kommenden Wochen sollen zudem Verträge mit weiteren namhaften Handelsketten über die restlichen Filialen folgen, wie Insolvenzverwalter Ottmar Hermann am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Zu Namen und Details machte er wegen des noch laufenden Bieterverfahrens keine Angaben.
Voraussichtlich im Herbst werde die Mehrzahl der rund 140 Läden, die aufgrund ihrer Größe nicht in das Fortführungskonzept von Woolworth passten, an Filialkettenbetreiber übergeben werden. Damit sei kaum sechs Monate nach dem Insolvenzantrag ein Durchbruch bei der Frage nach dem weiteren Schicksal der Läden und insbesondere der Mitarbeiter gelungen, hieß es. So seien die beiden ersten Handelsketten bereit, mehreren Hundert Mitarbeitern neue Arbeitsplätze anzubieten.
Seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juli zeichnet sich laut Insolvenzverwalter bei Woolworth eine zunehmende Stabilisierung des Geschäfts ab. Die eingeleitete Sanierung, die Senkung der Personalkosten, die Bereinigung des Sortiments und neue Verträge zeigten Wirkung. Die Verhandlungen mit den Beteiligten ermöglichten nun auch, die Zahl der Fortführungsfilialen von 150 auf über 160 Läden zu erhöhen. Damit würden mehr als die Hälfte der insgesamt 310 Woolworth-Filialen mit ursprünglich 9700 Mitarbeitern fortgeführt.
Die über 160 Fortführungsfilialen würden bis Ende Oktober mit mehr als zehn Millionen Euro auf ein neues Familien-Discount-Konzept umgebaut und deutlich modernisiert. Ein neues Raumkonzept, eine neue Warenpräsentation, breite Gänge und die durchgängige Aufteilung in Hartwaren, einer Aktions- und Werbestraße in der Mitte sowie einem Textilbereich böten den Kunden ein neues Erscheinungsbild. (ddp)