Berlin. StudiVZ, Facebook und Co. stehen bei vielen Arbeitgebern ganz oben auf der Liste. Bei der Personalauswahl greifen, laut einer Dimap-Studie, immer mehr Personalchefs auf Angaben aus dem Internet zurück. Über ein Viertel der Befragten informiert sich gezielt im Netz über Bewerber.
Die deutschen Arbeitgeber greifen nach einer Studie bei ihrer Personalauswahl systematisch auf persönliche Daten von Bewerbern aus dem Internet zurück. In ihren Erkundigungen fragen Personalchefs dabei persönliche Informationen wie Hobbys, Interessen, Meinungsäußerungen oder private Vorlieben ab, wie die "Berliner Zeitung" aus einer aktuellen Studie berichtet. Viele Bewerber würden wegen teil oft arglos ins Netz gestellten Angaben später nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
In vier von fünf Fällen
Nach dem Ergebnis der Studie des Dimap-Instituts, welche die Bundesregierung in Auftrag gegeben habe, erklärte über ein Viertel der befragten Unternehmen (28 Prozent), sie würden bei der Auswahl von Bewerbern gezielt Informationen im Internet benutzen. Wie die "Berliner Zeitung" weiter berichtet, geschieht dies der Umfrage zufolge in vier von fünf Fällen vor einer möglichen Einladung zum Vorstellungstermin. Als Quellen würden private Karriereportale aber auch soziale Netzwerke wie etwa Facebook oder StudiVZ genutzt.
Ein Viertel der Unternehmen gab in der Umfrage an, dass Bewerber wegen Informationen aus dem Netz nicht zum Vorstellungstermin eingeladen worden seien. 76 Prozent der Arbeitgeber bewerten es demnach als negativ, wenn sich Bewerber im Netz abfällig über ihre Jobsituation äußern. Auch etwa allzu persönliche Inhalte, wie etwa Fotos von privaten Partys, bringt Nachteile.
Freizügiger Umgang
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), deren Haus die Studie in Auftrag gegeben hatte, warnte die Bürger vor einem allzu freizügigen Umgang mit persönlichen Informationen im Internet. "Die unbekümmerte Preisgabe persönlicher Daten im Netz kann zum Stolperstein für die berufliche Karriere werden", sagte Aigner der "Berliner Zeitung". Die Verbraucher sollten mit ihren Daten besonders sorgfältig umgehen, mahnte die Ministerin. (afp)