Duisburg. . Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger hat mit einem Medieninterview in den Reihen seiner Belegschaft für Unruhe gesorgt. Welche Zukunft hat die Stahl-Sparte beim Konzern Thyssen-Krupp? Beschäftigte planen eine Versammlung vor der Hauptverwaltung.
Protestaktion der Stahlarbeiter von Thyssen-Krupp in Duisburg: Am kommenden Mittwochmorgen soll die Arbeit ruhen, die Beschäftigten wollen sich vor der Hauptverwaltung im Stadtteil Bruckhausen versammeln. Auslöser sind unter anderem Äußerungen von Konzernchef Heinrich Hiesinger, der sich zur Zukunft der Stahlsparte des Essener Konzerns geäußert hatte.
„Thyssen-Krupp ist kein Stahlkonzern mehr“, sagte Hiesinger in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“, „der Anteil dieses Bereichs am Gesamtgeschäft wird ja immer kleiner.“ Schon heute trage er „nur noch“ 30 Prozent zum Konzernumsatz bei. Im Jahr 2020 werde der Anteil des Stahls noch deutlich darunter liegen, da die anderen Geschäfte von Thyssen-Krupp stärker wachsen.
Konzern vor Veränderungen?
Auf die Frage, ob sich der Konzern nach 200 Jahren vom Stahl verabschieden werde, antwortete Hiesinger nicht mit einem klaren Nein, sondern mit den Worten: „Die Frage stellt sich so zurzeit nicht.“ Er fügte hinzu: „Sollte es zu einer Konsolidierung kommen, würden wir uns als einer der größten europäischen Stahlkonzerne aktiv daran beteiligen.“
Günter Back, der Betriebsratschef der Stahlsparte, reagierte verärgert: „Er schließt mal wieder nichts aus.“ Die Belegschaft ist derzeit ohnehin Belastungen ausgesetzt. Gerade erst wurde eine Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensminderungen beschlossen.