Essen. Laut einem Bericht der „Financial Times” arbeiten die Opel-Werke im Ausland schneller als die deutschen Standorte. Das sorgt für Ärger bei Rainer Einenkel, Betriebsratschef des Bochumer Opel-Werks. Sein Verdacht: Der Bericht sei lanciert worden, um die deutschen Standorte zu diskreditieren.
So beträgt nach Angaben der Financial Times die durchschnittliche Fertigungszeit für ein Auto im Opel-Werk im spanischen Saragossa 19,5 Stunden und im englischen Ellesmere Port 23,2 Stunden. Im Gegensatz dazu bräuchten Arbeiter in Bochum 24,4 Stunden, in Rüsselsheim sogar 33,1 Stunden. „Die Rechnung stimmt aber hinten und vorne nicht. Da sind Äpfel mit Birnen verglichen worden”, zürnt Einenkel. Denn in den Werken würden verschiedene Typen und Modell-Generationen produziert. Beispiel Saragossa: Dort werde der Corsa hergestellt – in Rüsselsheim dagegen der größere Insignia.
Große Unterschiede bei der Fertigung des Astra
Auch beim Astra gebe es Unterschiede,erläutert der Betriebsratschef. So laufe in Ellesmere Port nur der neue Astra in 15 Stunden vom Band. In Bochum werde jedoch die ältere Astra-Generation in gut 21 Stunden produziert, zudem noch der aufwändigere Zafira. Einenkel: „Wenn wir in Bochum optimierte Anlagen für den neuen Astra bekommen, können wir ihn auch in 15 Studen herstellen.”
Stimmungsmache
Einenkel glaubt, dass der Bericht bewusst lanciert worden ist. Hintergrund sei, dass die deutschen Opel-Werke auch nach einer Übernahme durch Magna erhalten bleiben sollen. Einenkel wittert nun Stimmungsmache.