Essen. Der Start ins neue Fernsehzeitalter mit hochauflösenden Bildern (HDTV) wird für immer mehr Zuschauer zum Ärgernis. Die öffentlich Rechtlichen wollen ab Februar 2010 mit dem Sendebetrieb beginnen. RTL und Sat.1 starten bereits früher, wollen für den HD-Empfang aber eine Gebühr erheben.

Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ZDF und Eins-Festival wollen ab Februar 2010 mit dem Regelbetrieb beginnen, doch vorerst können nur Satelliten-Zuschauer – mit entsprechenden Geräten – die HD-Programme uneingeschränkt empfangen. Ob die Sendungen auch überall im Kabel, das die Hälfte der TV-Haushalte versorgt, zu sehen sein werden, ist unklar.

Klar ist seit Montag hingegen, dass die größten deutschen Privatsender ihre HDTV-Zuschauer für die durch Werbung finanzierten Programme zusätzlich zur Kasse bitten werden. Die HD-Gebühr für RTL, Sat 1 und Co. soll nach einem Jahr kostenfreier Nutzung 50 Euro pro Jahr betragen. Der Empfang wird zudem vorerst nur über Satellit möglich sein. Außerdem sind spezielle Empfangsboxen notwendig, die die kostenpflichtigen Entschlüsselungskarten aufnehmen können. Bis Ende des Jahres sollen sechs Empfänger auf dem Markt sein.

Kritik an mangelnder Qualität bei Festplattenrekordern

Die bisher verkauften HDTV-Boxen, für die die Zuschauer in der Regel 200 Euro und mehr ausgegeben haben, können für das Angebot nicht genutzt werden – es sei denn, die Hersteller entwickeln neue Software. Das gilt auch für viele deutlich preiswerter gewordene HD-Empfänger, die zurzeit angeboten werden.

Kritiker bemängeln außerdem, dass die verschlüsselten TV-Signale nicht in HD-Qualität auf Festplattenrekordern aufgezeichnet werden können und teilweise auch das Überspringen von Werbung blockiert wird. Modernste Technik werde so für die Nutzer witzlos. Mit „HD+”, so die Bezeichnung des Angebots, startet RTL im November, Sat 1 folgt im Januar.