Essen. . Brigitte Nielsen ist die neue Dschungelkönigin. Im Finale von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ setzte sich die Dänin gegen Rocco Stark und Kim „Gloss“ Debkowski durch. Doch vor den Lohn haben die RTL-Götter den Schweiß gesetzt: Nielsen musste Truthahnhoden und Straußenanus essen.
Es ist vollbracht: Deutschland hat eine neue Königin. Tante Brigitte I. wurde am Samstagabend zur neuen Dschungelregentin gekrönt. Brigitte Nielsen setzte sich im Dschungelcamp 2012 gegen den Halb-Ochsenknecht Rocco Stark und die DSDS-Schminkprinzessin Kim „Gloss“ Debkowski durch. Sichtbar gerührt nahm die große Dänin ihre Insignien entgegen, nachdem sie sich noch im Camp bei ihren Fans bedankt hatte. Es wirkte beinahe wie die Dankesrede bei einer Oscar-Verleihung, dabei ist „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ja eher die Goldene Himbeere unter den TV-Formaten.
Damit endete die sechste Staffel der Promi-Resterampe, die RTL wieder überragende Einschaltquoten beschert hat. Denn obwohl das Dschungelcamp in diesem Jahr so frei von Eklats war wie Micaela Schäfers Hintern von Bekleidung, schalteten wieder sechs Millionen Zuschauer im Schnitt die Sendung ein. Auch wenn 5,9 Millionen davon vermutlich „zufällig beim Zappen darauf gestoßen“ sind und „dann mal reingeschaut“ haben. Man kennt das ja: Einmal bei der Suche nach Arte oder ZDFkultur falsch abgebogen und schon landet man beim Unterschichten-TV.
Rocco Stark leidet nach 16 Tagen Dschungel an Realitätsverlust
Ein Teilnehmer, der wohl bei Arte besser aufgehoben wäre, ist Rocco Stark. Schließlich wurde ihm gutachterlich ein besonderes Schauspieltalent attestiert. Leider haben ihm die sechszehn Tage im Camp arg zugesetzt, sodass er mittlerweile unter Realitätsverlust leidet. Anders lässt sich eine Aussage wie „Natürlich habe ich viele Fans und so“ nicht erklären, denn hätte er viele Fans, müsste er sich nicht durch australischen Treibsand quälen wie er es bei der Dschungelprüfung „Kampfgeist“ tat. Vier Sterne erspielte Stark bei dem Kraft-/Geschicklichkeitsspiel und sorgte somit dafür, dass die drei Finalisten jeder eine Vorspeise samt Getränk bei dem abschließenden Abendessen serviert bekamen.
Für den Hauptgang war die spätere Dschungel- und Dezibelkönigin Brigitte Nielsen zuständig. Und das Dschungelcamp wäre einfach nicht komplett ohne den Verzehr von Tiergenitalien. Folgerichtig musste die Dänin in ihrer Dschungelprüfung „Risikobereitschaft“ vier Truthahnhoden verdrücken. Als besonderes Schmankerl stand diesmal noch Straußenanus auf dem Speiseplan. Vier Sterne errang die ehemalige Hollywood-Actrice, nur bei der pürierten Ente samt Entenblut musste sie passen. Jeder erfolgreiche Gang wurde Nielsen-typisch mit „I feel Good“ oder „Yeah, Baby“ quittiert, wobei sie mal wieder den Schalldruck eines startenden Jumbojets erreichte. Lohn ihrer kulinarischen Mühen war eine Runde Steak und Pommes für die drei Dschungelcamp-Überlebenden.
Dschungel-Küken „Kim Gloss“ im australischen Streichelzoo
Das Dessert musste Kim „Gloss“ Debkowski beschaffen. Camp-Küken Kim durfte auch zu einem Altersgruppen-gerechten Spiel antreten, denn obwohl die Dschungelprüfung „Abenteuerlust“ hieß, war es doch eher eine Mischung aus Blinder Kuh und Streichelzoo. Mit einer „Wetten, dass…?“-Gedächtnis-Blindmach-Brille ausgestattet musste „Kim Gloss“ verschiedene Tiere mit verschiedenen Körperregionen erfühlen. So zum Beispiel ein Alligator, bei dem prophylaktisch etwas gemacht wurde, was man sich auch bei den meisten Dschungelcamp-Teilnehmern gewünscht hätte: das Maul zugebunden. Kim konnte drei Tiere richtig zuordnen, so dass es beim „Perfekten Dschungel-Promi-Dinner“ auch einen Nachtisch gab.
Beim gemeinsamen Essen wurde wieder deutlich, wie sehr das Format auf einen Agent Provocateur angewiesen ist, so besorgniserregend harmonisch ging es bei Nielsen, Debkowski und Stark zu. In der der guten, alten Zeit gab es wenigstens noch so illustre Gestalten wie Sarah Knappik, Giulia Siegel (wer erinnert sich noch an sie?) und Caroline Beil (dito). Vor Staffelbeginn wurden große Hoffnungen in die Zickenfähigkeit von Micaela Schäfer gesetzt, doch das Nackt-Model enttäuschte mit unerwarteter Harmoniebedürftigkeit. So wurde sogar ihre total selbst-reflektierte Art in einem Einspieler beleuchtet: „Nur weil man Model ist und mal (sic!) die Hüllen fallen lässt, muss man nicht so sein.“ Mit so meinte sie bestimmt einen despektierlichen Ausdruck für sexuell besonders aktiv.
Spätestens zum Dschungelcamp 2013 wird die Nielsen reaktiviert
Besonders aktiv – zumindest in geschäftlicher Hinsicht – dürfte in nächster Zeit hingegen die Dschungelkönigin sein. Auf Brigitte Nielsen wartet nach dem Triumph beim Dschungelcamp 2012 nun zweifellos die Reise durch sämtliche Talkshows der Republik, gefolgt von Baumarkt-Neueröffnungen und Auftritten bei diversen Stadtteilfesten. Und spätestens nächstes Jahr wird sie zur siebten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wieder aus der Mottenkiste rausgekramt, um ihre Einschätzung über die nächste Kolonie von Ausgestoßenen der Unterhaltungsbranche abzugeben. Wohl dem, der heutzutage noch so eine Planungssicherheit hat.
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