Kronberg. Das Wunderpferd hat nun sogar eine eigene Homepage. Die Freundschaftsanfragen auf Facebook steigen ständig. Und Reiter Matthias Alexander Rath gefällt das. Ein Interview mit dem Olympia-Favoriten in der Dressur.

Herr Rath, Sie haben beide Meistertitel in der Dressur mit Millionenpferd Totilas an Helen Langehanenberg verloren. Sind das empfindliche Niederlagen?

Matthias Alexander Rath: Nein, auf keinen Fall. Helen und ich verstehen uns seit Jahren super. Wir fahren nach den Olympischen Spielen sogar zusammen in Urlaub und werden wieder schöne Tage auf Mallorca verbringen. Ich gönne ihr die beiden deutschen Meisterschaften von ganzem Herzen.

Apropos Olympia. Nach dem Ranking bei der DM in Balve sollten Sie mit Helen Langehanenberg und Kristina Sprehe für London gesetzt sein. Steht damit auch schon der Favorit für die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb fest?

Noch kein Gedanke an Olympia-Medaille in London

Rath: Ich nehme Gold überhaupt nicht in den Mund. Die Briten sind klarer Favorit. Sie sind Europameister und halten im Spezial den Weltrekord. Sie haben die Olympiade im eigenen Land – die müssen deshalb gewinnen. Das sagen sie selbst und daran müssen sie sich bei Olympia messen lassen.

Aber Gold mit Totilas hätten Sie schon gerne in den Einzelprüfungen?

Rath: Auch darüber rede ich im Vorfeld nicht. Balve hat gezeigt, dass wir mit Helen, Kristina und mir sehr stark und ausgeglichen besetzt sind in der Spitze. Wer dann von uns im Grand Prix oder im Spezial für den Einzelwettbewerb die meisten Prozentpunkte holt, das ist egal.

Wird Totilas bis London wieder in Topform sein?

Rath: Ich werde aus den Olympischen Spielen kein besonderes Turnier machen. In London ist es ein Viereck von 20x60 Metern und genau die gleiche Aufgabe wie bei jedem anderen Turnier. Für mich und das Pferd zählt nicht das Drumherum; ob ein paar Millionen Menschen mehr als sonst zuschauen oder hundert Pressevertreter mehr da sind. Wichtig ist, sich so konzentriert wie sonst auch auf Olympia vorzubereiten.

Totilas ist das erste Turnierpferd mit einer eigenen Homepage. Wie viele Freunde auf Facebook hat er schon?

Rath: Es werden immer mehr. Totilas hat eben sehr viele Fans. Der Hype ist nach wie vor groß. Deshalb haben wir ihm eine eigene Homepage eingerichtet. Das war auch meine Idee. Dort ist alles zu finden, was es an Informationen von A bis Z über ihn gibt. Die Fans können einen Starschnitt von Totilas als Download bekommen und es gibt eine Verlosung für ein „Meet und Greet“ bei uns in Kronberg. Mir gefällt das.