Berlin. Nun also doch: Bundespräsident Christian Wulff hat angekündigt, dass er die rund 500 Fragen, die Journalisten ihm im Zusammenhang mit der Kredit- und Medienaffäre gestellt haben, veröffentlichen will. Die letzte Entscheidung liegt bei den Pressevertretern.
Bundespräsident Christian Wulff will die Fragen und Antworten zu seiner Kreditaffäre nun doch im Internet veröffentlichen, soweit die jeweiligen Medien dem zustimmen. "Unser Mandant hat uns beauftragt, zur Vervollständigung unserer zusammenfassenden Stellungnahme auch die Fragen der Presseorgane aus den vergangenen Wochen zu veröffentlichen, die diese zur Veröffentlichung freigegeben haben", teilten Wulffs Anwälte am Freitag in Berlin mit. Dies gelte, soweit keine Persönlichkeitsrechte verletzt würden.
Die Aufbereitung und technische Bereitstellung werde einen gewissen Zeitraum in Anspruch nehmen. Die Fragen und die Antworten würden kommende Woche schnellstmöglich veröffentlicht, teilte die Kanzlei mit.
Medien sollen entscheiden, ob Fragen veröffentlicht werden
Die Anwälte hatten zunächst erklärt, sie seien aus Rechtsgründen daran gehindert, die von Medien eingereichten inzwischen rund 500 Fragen und Antworten zu veröffentlichen. Die jeweils anfragenden Medien entschieden, was sie für öffentlichkeitsrelevant hielten.
Einige große Zeitungen hatten den Anwälten daraufhin am Donnerstag schriftlich die Erlaubnis erteilt, alle Anfragen und Rechercheergebnisse freizugeben. Die Zeitung "Die Welt" stellte ihren Schriftwechsel am Donnerstag eigenhändig ins Internet.
Wulff hatte in einem TV-Interview angekündigt, alle relevanten Fakten würden publik gemacht. (rtr)