London. . Wikileaks-Gründer Julian Assange fordert in einer Videobotschaft Hilfe von der australischen Ministerpräsidentin. Derzeit kämpft der in London Inhaftierte gegen die Auslieferung an die USA. Er habe Angst um sein Leben.
Wikileaks-Gründer Julian Assange hat die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard in einer Videobotschaft aufgefordert, ihn in sein Heimatland zu holen. Die australische Tageszeitung „Sydney Morning Herald“ veröffentlichte das Video am Freitag auf ihrer Internetseite. Darin fordert Assange: „Julia Gillard sollte aktiv werden und mich nach Hause holen.“
Der Gründer der Enthüllungsplattform kämpft derzeit in Großbritannien gegen eine mögliche Auslieferung nach Schweden. Die dortigen Behörden wollen ihn wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung zweier Frauen befragen. Assange wirft der Staatsanwaltschaft politische Motive vor. Seine Unterstützer fürchten, dass er von dort an die USA ausgeliefert werden könnte.
Die US-Justiz prüft derzeit, wie sie gegen Wikileaks und Assange wegen der zahlreichen Veröffentlichungen zum Teil geheimer Unterlagen vorgehen kann. Assange hatte kürzlich die Befürchtung geäußert, dass im Falle einer Auslieferung an die USA ein Anschlag auf sein Leben drohe.
Ende vergangenen Jahres hatte die australische Polizei im Auftrag der Regierung Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, ob die Veröffentlichung von teilweise geheimen US-Dokumenten einen Verstoß gegen australisches Recht darstellt. Im Dezember hatte Gillard dann erklärt, dass dies nicht der Fall sei. Allerdings hatte die Ministerpräsidentin die Veröffentlichung vorab als rücksichtslos verurteilt.
Für den kommenden Montag ist in London eine weitere Anhörung über Assanges mögliche Auslieferung angesetzt. (dapd)