Witten. . Bei der zweiten NRW-Meisterschaft im Baumklettern am Hohenstein geht es nicht nur um Geschwindigkeit. Vor allem die Arbeit auf den Ästen gilt als wichtige Disziplin, erklärt Organisator und Initiator Thorsten Voigt. Das Ganze findet vom 22. bis zum 24. August am Hohenstein in Witten statt.

In der einen Hand hält er ein buntes Säckchen, in der anderen das Ende eines Seils, an dem es befestigt ist. Ein konzentrierter Blick in die Baumkrone und „hopp“, sagt er; schon hängt es über einem Ast. Noch ein dickes Seil drangehängt und dann geht’s für den jungen Mann selbst nach oben; so, als hätte der Baum plötzlich Stufen. In zehn Metern Höhe hangelt er sich von Ast zu Ast. Was aussieht wie eine Szene aus „Tarzan“, ist ein Beruf: Thoren Benk ist Baumpfleger – und Wettkämpfer.

„Da gehören sportliche Herausforderungen zum Arbeitsalltag“, sagt die Sprecherin der „Kletterkrone 2014“, Gianna Schlosser. Neben nationalen und internationalen Wettkämpfen findet in diesem Jahr die zweite NRW-Meisterschaft in Witten statt (22.-24.8.) Mitmachen werden aber nicht nur Nordrhein-Westfalens Kletterer, sondern Teilnehmer aus ganz Deutschland und sogar einer aus Kanada.

Idee zum Wettkampf kam gut an

„Aus Witten ist dieses Jahr aber keiner dabei“, sagt der ehrenamtliche Organisator und Initiator Thorsten Voigt. Er hatte 2013 die Idee zur Veranstaltung, und da die Deutschen Meisterschaften regelmäßig überlaufen sind, war der Baumpflege-Verband ISA durchaus begeistert, ebenso wie das Wittener Stadtmarketing: „Wir mussten nicht viel machen, es war schon alles organisiert“, sagt Anja Menzel. „Da machen wir auch beim zweiten Mal gerne wieder mit.“ So gab man erneut die Bäume am Hohenstein für die Gipfelstürmer frei.

Derweil kommt Mitorganisator Thoren Benk von seinem Baum herunter und baut sein Arbeitsseil ab, mit dem er sich in dem riesigen Schattenspender gekonnt bewegt. „Das ist die wichtigste von fünf Disziplinen, das Arbeiten im Baum“, sagt Voigt. In einer möglichst kurzen Zeit muss man vier Glocken treffen. „Auch die B-Note wird dabei berücksichtigt. Am Ende rechnet das die ISA die Gesamtpunktzahl aus“, erklärt er.

Zwei Varianten zum Hochsteigen

Finale gibt’s am Sonntag

Die Meisterschaftim Baumklettern findet vom 22. bis zum 24. August am Hohenstein statt. Die Disziplinen sind „Wurfschnur, Schnellklettern über Äste, Aufstieg am Seil, Arbeitsklettern und Höhenrettung“.

Am Sonntagist Finale. Dann treten die fünf besten Männer und drei besten Frauen in der „Masters’ Challenge“ an. Der Wettbewerb startet in der Regel morgens, das ist wetterabhängig. Genaue Zeiten wurden nicht mitgeteilt.

Es gibt zwei verschiedenen Aufstiegsarten: Benk präsentiert die „Steigklemme“, bei der mit Fußklemmen der Baum erklimmt wird. Die weniger bequeme Variante ist der „Footlock“ , bei der Körperkraft gefordert ist. Wobei Bequemlichkeit in diesem Fall relativ ist: Anstrengend sieht beides aus.

Der Weltrekord auf der 15-Meter-Wettkampfdistanz vom Boden bis ins Geäst liegt bei knapp zwölf Sekunden. Dass das einer der vier Frauen und 36 Männer schafft, hält Voigt aber für unwahrscheinlich. „Man qualifiziert sich für keine weitere Meisterschaft. Hier geht es vor allem um den Spaß.“