Witten. . Der Blick in den Himmel ist für viele Annener und Rüdinghauser in Witten momentan ein sorgenvoller. Denn die Nachrichten zunehmender Laserpointer-Angriffe auf Flugzeuge machen vielen Anwohnern in der Einflugschneise zum Dortmunder Airport Angst vor dem Absturz eines Fliegers.

Viele Wittener, die in der Einflugschneise zum Dortmunder Airport wohnen, sorgen sich um die Nachrichten zunehmender Laserpointer-Angriffe auf Flugzeuge. „Wenn die direkt über uns fliegen, denke ich nur, hoffentlich passiert jetzt nichts“, sagt Ingrid Nussbaum aus Witten-Rüdinghausen.

„Ich kann bestätigen, dass solche Angriffe leider sehr oft vorkommen“, sagt Sigrun Rittrich, Sprecherin der Bezirksregierung Münster, die Aufsichtsbehörde des Dortmunder Flughafens. Wie oft genau, darüber gibt es keine genauen Zahlen. Im letzten Jahr habe es fünf Angriffe auf den gesamten Luft-, Bahn- und Schiffsverkehr gegeben, so die Dortmunder Polizei. Was sie aber sagen kann: Diese Angriffe nehmen zu. In den ersten drei Monaten dieses Jahres registrierte die Polizei bereits acht Attacken.

Auch am Flughafen Dortmund wurde es schon gefährlich

Diese Tendenz bestätigt auch die Deutsche Flugsicherung: 423 Angriffe auf Flugzeuge mit den extrem starken Taschenlampen zählte sie bundesweit 2010. Ein Jahr später waren es bereits 636 und 2012 sogar 720. „Die großen Flughäfen sind am meisten betroffen“, sagt Sprecherin Kristine Kelek. Doch auch in Dortmund wurde es schon gefährlich: Vor einigen Monaten blendete ein Unbekannter von Wetter aus den Piloten einer Maschine im Landeanflug. Und Ende März wurde ein Hubschrauber der Polizei bei der Fahndung nach einem Autofahrer über dem Dortmunder Süden gestört. Der 51-jährige Täter wurde gefasst.

„Klar denkt man darüber nach, was da passieren könnte, wenn ein Pilot über Witten geblendet würde“, sagt die Annenerin Nicole Uhlmann. Rund 34.000 Flugzeuge starten und landen pro Jahr in Dortmund. Bei Nordwest- bis Südostwind lenken sie die Piloten im Landeanflug über Witten. Die Täter müssten unbedingt bestraft werden, um Nachahmer abzuschrecken, findet Nicole Uhlmann.

Ein Absturz wäre eine Katastrophe

Das fordert auch Markus Wahl, stellvertretender Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit. Außerdem müssten Laserpointer, die eine Reichweite von bis zu 5000 Metern haben können, verboten werden. Denn würden Pilot und Copilot kurz vor der Landung geblendet, „kann das durchaus eine gefährliche Situation werden“.

So niedrig, wie die Flieger über Witten-Rüdinghausen in der Luft lägen, mache man sich natürlich Gedanken, so Ingrid Nussbaum. Tatsächlich gingen die Flieger hier nicht unter 800 Meter, so die Flugsicherung. Die Regelflughöhe liegt bei 10 bis 15 Kilometer. Für die Anwohner ist dies tief genug für Sorgen: Ein Absturz wäre Katastrophe, sagt Ingrid Nussbaum: „Wie kann jemand so eine Gefahr in Kauf nehmen?“