Witten. . Der neu gegründete proNRW-Kreisverband Ennepe-Ruhr strebt ein Bürgerbegehren gegen den Moscheebau an der Breite Straße in Witten an. Man wolle das “Wahnsinnsprojekt“ stoppen. Die bosnische Gemeinde in Witten sieht den angekündigten Aktivitäten gegen die Moschee gelassen entgegen.

Das nächste Bürgerbegehren steht möglicherweise noch in diesem Jahr an: Die vom Verfassungsschutz des Landes als rechtsextrem eingestufte Partei „Bürgerbewegung proNRW“ strebt ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Neubau der bosnischen Moschee an der Breite Straße an.

Erst in der letzten Woche hatte sich der Kreisverband proNRW Ennepe-Ruhr im Hinterzimmer einer Wittener Gaststätte gegründet. Die 32-jährige Peggy Hufenbach wurde dabei zur Kreisvorsitzenden gewählt. Die zweifache Mutter ist Wittenerin.

Ihr Stellvertreter ist der 55-jährige Hartmut Schwefel, ein ehemaliger DDR-Bürger, der vor der Einheit wegen versuchter Republikflucht inhaftiert war. Er wohnt ebenfalls in Witten. Die Partei will im nächsten Jahr auch für den Wittener Rat und EN-Kreistag kandidieren.

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Von Bernd Kassner

Der neue Kreisverband will vor allem gegen die von ihm so bezeichnete „Prunk- und Protzmoschee“ in der Breite Straße Front machen und dagegen in der ersten Jahreshälfte eine Kundgebung und ein Bürgerbegehren initiieren.

Traum vom Widerstand

Peggy Hufenbach sieht eine „Islamlobby“ in Witten und träumt auf der Website der Bewegung von einem Widerstand der Wittener: „Wir werden die Anwohner im betroffenen Stadtteil mit einem Flugblatt über dieses Wahnsinnsprojekt informieren und den Widerstand in der Bevölkerung kanalisieren.“

Die Hausfrau ist nach eigenen Angaben noch nicht lange politisch aktiv: „Ich bin seit einem halben Jahr bei proNRW. Vorher war ich nie in einer Partei oder politisch aktiv, aber die zunehmende Straßengewalt und der Islam haben mich zu proNRW gebracht“, sagt sie auf Anfrage unserer Zeitung.

Baugenehmigung steht

Der Sprecher der betroffenen bosnischen Gemeinde, Armin Suceska (31), sieht den angekündigten Aktivitäten gegen seine Moschee gelassen entgegen. „Vereine und Verbände in Witten kennen uns seit Jahren“, sagt er. „Wir sind in der Stadt bekannt, gut vernetzt und arbeiten mit den unterschiedlichsten Institutionen gut zusammen. Die Wittener sind tolerant, und viele Deutsche haben für unseren Moscheebau gespendet.“

Obwohl die Finanzierungslücke noch nicht ganz geschlossen ist, plant die Gemeinde mit ihren 150 Mitgliedern für das Frühjahr den Baubeginn. Suceska: „Die Baugenehmigung steht. Wir werden in Kürze die Nachbarn zum Tag der offenen Tür einladen und sie genau informieren. Wir wollen zeigen, dass hier nichts Fremdes entsteht sondern ein normales Gotteshaus, in dem gebetet wird. Wir glauben nicht, dass sich ein normaler Bürger dem entgegenstellen wird.“