Essen/Witten. Eine Hauswirtschafterin aus Witten hat die Jury und das Publikum in der ersten Blind Audition von “The Voice of Germany 2012“ von den Stühlen gerissen. Die 42-Jährige schaffte es mit ihrem Gesang erst ins Team Nena und anschließend mit ihrer Ruhrpott-Schnauze in die Herzen von Millionen Zuschauern.

Selten hat eine Kandidatin bei "The Voice of Germany" die Herzen von Jury und Publikum so schnell erobert, wie die 42-jährige Brigitte Lorenz aus Witten. Mit Ruhrpott-Schnauze und starker Stimme zum Song Misery von Pink ist sie das große Gesprächs-Thema bei den Fans der Castingshow. Dabei hört sich ihre erste Reaktion nach den 90 Sekunden in den Blind Auditions so gar nicht nach einem Triumph-Zug an: "Mächtig verkackt", entfährt es der Hauswirtschafterin in bottem Ton noch bevor die Jury etwas sagen konnte. Da verschlägt es Xavier Naidoo, Nena, The BossHoss und Rea Garvey erstmal die Sprache. Bis Brigitte nachlegt: "Aber der Anfang war geil, oder?" Jetzt kann sich keiner im Saal mehr halten vor Lachen.

Nena und Brigitte finden sich auf einer Wellenlänge

Nena, die als einzige den Buzzer gedrückt und damit Brigitte für ihr Team gewonnen hat, ist endgültig baff, als sie erfährt, dass die "The Voice of Germany"-Kandidatin aus Ennepetal, ihrer alten Heimat, stammt. "Hömma, da sind wir eine Welle, ... da weisste Bescheid", setzt Brigitte ihre Salve im Ruhrpott-Slang fort.

Mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und der typischen Ruhri-Offenheit sorgt sie für beste Unterhaltung: "Ihr fand' dat nich so gut?", schießt sie fragend in Richtung Xavier Naidoo und The BossHoss. "Warst' ein bisschen raus", versucht sich Xavier Naidoo sprachlich anzupassen. "Ja, raus, fand ich auch", kommentiert Brigitte. Doch bei Xavier Naidoo hat sich die Witternerin bereits Respekt erarbeitet: "Es gibt ja nix geileres als jemand, der sofort sagt, das hab' ich verkackt. Dann weiß ich, das hat sie auch gehört. Das ist eine gute Frau", lobt Dr. Ton.

42-Jährige nimmt das Zepter bei "The Voice of Germany" in die Hand

Das reicht Brigitte aber noch nicht: "Und Boss Hoss? Wat is' mit Euch?" - da brechen bei Nena sämtliche Dämme: "Das ist voll mein Humor", sagt sie ohne sich von ihrem Lachanfall zu erholen. Und Brigitte hält das Zepter bei "The Voice of Germany" weiter in der Hand: "Und Rea, hömma, jetzt Du noch, ja?". Der Ire schaut so, als fühle er sich im falschen Film: "Ich hab bis jetzt nix verstanden ehrlich gesagt", ist er erstmal sprachlos. Und ahnt schon: "Wir werden in den nächsten Tagen mehr über Dich erfahren, als wir wissen wollen." Nena hatte sich auch nach der Show noch nicht beruhigt: "Herrlich, herrlich, solche Menschen braucht die Welt".

Was während ihres Auftritts in Brigitte vorging, verrät sie anschließend im Interview mit Backstage-Moderatorin Doris Golpashin von "The Voice of Germany". Sie habe sich die meiste Zeit auf das Publikum konzentriert und nur einmal kurz zu den Jury-Stühlen geblickt: "Jetzt könnte aber langsam mal, ist doch nett, was ich hier mache", lässt sie ihren Gedanken freien Lauf.

Für Brigitte ist "Musik der Seelsorger"

In dem Gespräch berichtet Brigitte Lorenz, dass sie fünf Jahre arbeitslos war und kürzlich endlich wieder eine Stelle im hauswirtschaftlichen Dienst in einem Krankenhaus bekommen hat, wo sie sich um die Betten der Patienten kümmert. Nebenbei singt sie seit vier Jahren in einer Band. Beworben hat sie sich bei "The Voice of Germany", weil sie gemerkt hat, "wie schnell die Zeit vergeht". Und weil sie ihr Leben nicht mit unwichtigen Sachen verschwenden wolle, "bevor mal die Kiste kommt". Ihre Tochter stehe an erster Stelle in ihrem Leben, dahinter komme direkt die Musik: "Sie ist mein Seelsorger."

Die Fans von "The Voice of Germany" dürfen gespannt dem nächsten Auftritt von Brigitte bei den Battles entgegen fiebern - und das nicht nur wegen des Gesang-Talents der sympathischen Kandidatin.

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